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NT11/1+2 Thessalonicher 

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Kapitel 1

1 Paulus, Silvanus und Timotheus entbieten der Gemeinde in Thessalonich, die in Gemeinschaft mit Gott dem Vater und dem Herrn Jesus Christus steht, ihren Gruß. Gnade werde euch zuteil und Friede von Gott, unserm Vater, und vom Herrn Jesus Christus.

2 Wir danken Gott allezeit euer aller wegen und gedenken eurer in unsern Gebeten. 3 Beständig schwebt uns euer tatkräftiges Glaubensleben vor Augen, sowie eure eifrige Arbeit in Ausübung der Nächstenliebe und die Standhaftigkeit, mit der ihr an der Hoffnung festhaltet, die ihr auf unsern Herrn Jesus Christus gesetzt habt infolge eures Glaubens an Gott, unsern Vater. 4 Wir wissen, meine von Gott geliebten Brüder, 5 dass ihr auserwählt seid, weil unsere Heilsbotschaft euch nicht bloß in Worten dargelegt wurde, sondern auch in Erweisen göttlicher Kraft und unter Kundgebungen eines heiligen Geistes, so dass eine große Glaubensgewissheit die Folge war. 6 Ihr wisst ja auch, wie vorbildlich unser Verhalten euch gegenüber war, als wir unter euch weilten, und wie ihr unsere und des Herrn Nachahmer wurdet; wie ihr die Lehre trotz schwerer Leiden mit einer Freudigkeit annahmt, die nur ein heiliger Geist zu wirken vermag. 7 So wurdet ihr für alle Gläubigen in Mazedonien und Griechenland zum Vorbild. 8 Denn von euch aus verbreitete sich das Wort des Herrn nicht bloß in Mazedonien und Griechenland; vielmehr drang die Kunde von eurem Glauben an Gott überallhin, so dass wir von uns aus nirgendwo etwas davon zu erwähnen brauchten. 9 Denn überall erzählen die Leute selbst davon, welche Aufnahme wir bei euch gefunden hätten, 10 und wie ihr euch vom Götzendienst zum wahren Gott bekehrtet, um diesem lebendigen, allein wahren Gott zu dienen und seinen Sohn vom Himmel her zu erwarten, den Gott aus dem Reich der geistig Toten zurückgerührt hat; dieser Sohn ist Jesus; er errettet uns von dem kommenden Strafgericht.

Kapitel 2

1 Ihr wisst es ja auch selbst, liebe Brüder, dass unser erstes Auftreten bei euch nicht ohne Erfolg war. 2 Vorher hatten wir, wie euch bekannt, in Philippi Leiden und Misshandlungen zu erdulden; trotzdem fanden wir im Vertrauen auf unsern Gott den Mut, vor euch die frohe Botschaft Gottes zu predigen, wenn auch unter großer Mühe. 3 Unsere Predigt erfolgte ja nicht aus einem eitlen Wahn heraus oder aus unlautern Absichten, noch mit irgendwelchen Hintergedanken. Nein! 4 Sondern, wie wir von Gott gewürdigt wurden, mit der Verkündung der Heilsbotschaft betraut zu werden, so predigen wir auch nur im Hinblick auf Gott; nicht Menschen suchen wir zu gefallen, sondern nur Gott, der unsere Herzen prüft. 5 Darum kamen auch nie Schmeichelworte über unsere Lippen, wie ihr wohl wisst, noch war versteckte Habgier unser Beweggrund; dafür ist Gott unser Zeuge. 6 Auch suchten wir nicht menschliche Ehren, weder bei euch, noch bei andern. 7 Als Sendboten Christi hätten wir wohl Anspruch auf besondere Hochachtung erheben können; doch wir lebten in eurer Mitte als ganz einfache und einfältige Menschen und benahmen uns so, wie eine Pflegerin, welche die ihr anvertrauten Kinder betreut. 8 Wir hingen so sehr an euch, dass wir nicht nur bereit waren, euch die Heilsbotschaft Gottes zu bringen, sondern auch unser Leben gerne für euch hingegeben hätten. 9 So heb hatten wir euch. Ihr erinnert euch wohl noch, meine Brüder, unserer Mühe und Arbeitslast. Tag und Nacht verrichteten wir körperliche Arbeiten, mit denen wir unsern Lebensunterhalt verdienten, um ja keinem von euch zur Last zu fallen, und zwischendurch predigten wir euch die Heilsbotschaft Gottes. 10 Ihr seid unsere Zeugen und Gott ist Zeuge dafür, wie gewissenhaft, gerecht und frei von allem Tadel wir euch als Gottesgläubige behandelten; 11 ihr wisst, wie wir einen jeden von euch - 12 wie ein Vater seine Kinder - ermahnten, aufmunterten und beschworen; des Gottes würdig zu wandeln, der euch zu seinem Reich und zu seiner Herrlichkeit zurückruft.

13 Darum danken wir auch alle Tage Gott dafür, dass ihr das Wort Gottes infolge unserer Predigt annahmt, es nicht als Menschenwort betrachtet, sondern als das, was es in Wirklichkeit ist, - als Gottes Wort. Als solches erweist es sich auch an euch wirksam, weil ihr daran glaubet. 14 Darum habt auch ihr, meine Brüder, dasselbe Schicksal, das den Gemeinden Gottes in Judäa beschieden ist, die den Anschluss an Christus Jesus gefunden haben. Ihr habet von euren eigenen Volksgenossen dieselben Leiden zu erdulden, wie jene von den Juden, - 15 von jenen Juden, die den Herrn Jesus und die Propheten getötet haben und auch uns verfolgten; die nicht das Wohlgefallen Gottes besitzen und der ganzen nichtjüdischen Welt feindlich gesinnt sind; 16 die auch uns zu verhindern suchen, den Nichtjuden die Botschaft zu bringen, dass auch sie das Heil erlangen. So machen sie das Maß ihrer Sünden täglich voller, bis sie schließlich das Strafgericht Gottes trifft.

17 Für eine kurze Zeitspanne waren wir von euch, meine Brüder, getrennt; ihr wart uns aus dem Auge, aber nicht aus dem Sinn. Um so größer war nun unser sehnlichstes Verlangen, euch wieder zu sehen. 18 Daher fassten wir  den Entschluss, euch zu besuchen. Was mich - Paulus - persönlich betrifft, so wollte ich diesen Entschluss schon wiederholt zur Ausführung bringen. 19 Aber Satan hat es zu verhindern gewusst. Denn wer ist unsere Hoffnung, unsere Freude und unser Ruhmeskranz? Seid ihr es nicht auch - an dem Tage, wo unser Herr Jesus wiedererscheint und ihr vor seinem Angesicht steht? 20 Ja, ihr seid dann unser Ruhm und unsere Freude.

Kapitel 3

1 Als wir es daher nicht mehr länger aushalten konnten, fassten wir den Entschluss, allein in Athen zurückzubleiben, 2 und sandten den Timotheus zu euch. Er ist unser Mitbruder und Mitarbeiter im Dienste Gottes als Prediger der Heilsbotschaft Christi. 3 Er sollte euch in eurem Glauben stärken und ermutigen, damit keiner von euch wankend werde bei all den Drangsalen, die ihr jetzt zu bestehen habt. Leiden sind ja, wie ihr selbst wisst, unser aller Los. 4 Schon damals, als wir bei euch waren, haben wir euch wiederholt vorausgesagt, dass uns Leiden bevorstanden. 5 Unsere Voraussage traf denn auch ein, wie ihr selbst wisst. Als nun auch ich es nicht mehr länger aushalten konnte, sandte ich einen Boten zu euch, um zu sehen, wie es mit eurem Glauben stehe. Ich fürchtete, der Versucher möchte mit seinen Versuchungen bei euch Erfolg gehabt haben, und unsere Arbeit könnte infolgedessen vergeblich gewesen sein. 6 Eben kehrte nun Timotheus von seinem Besuch bei euch wieder zu uns zurück und brachte uns günstige Nachrichten in Bezug auf euren Glauben und eure Liebe. Er berichtete uns, dass ihr uns allezeit ein gutes Andenken bewahret und euch nach einem Wiedersehen mit uns ebenso sehnet, wie wir uns nach euch sehnen. 7 So sind wir denn wieder von all der Not und den Sorgen befreit, die wir uns wegen eures Glaubens gemacht hatten. 8 Jetzt, wo wir wissen, dass ihr fest mit dem Herrn verbunden seid, leben wir wieder neu auf. 9 Ja, wir können dem Herrn nicht genug danken für all die Freude, die uns durch euch vor den Augen Gottes bereitet wurde. 10 Tag und Nacht wollen wir inständig zu ihm beten, er möge es doch fügen, dass wir euch wiedersehen. Sollte in eurem Glauben hie und da eine kleine Lücke sein, so könnten wir dann diese Lücke ausfüllen. 11 Unser Gott und Vater, sowie unser Herr Jesus möge uns selbst den Weg zu euch bahnen. 12Euch aber möge der Herr in überströmender Fülle die Liebe gewähren, die ihr zueinander und zu allen Menschen haben sollt, und die  auch wir zu euch im Herzen tragen. 13 Er möge eure Herzen stärken, damit sie in fleckenloser Heiligkeit vor unserm Gott und Vater erglänzen, - wenn unser Herr Jesus mit allen seinen Heiligen wiederkommt. Amen.

 Kapitel 4

1 Schließlich bitten und ermahnen wir euch, meine Brüder, im Namen des Herrn Jesus, den Unterweisungen Folge zu leisten, die wir euch bezüglich eures Lebenswandels gegeben haben, damit ihr Gott-wohlgefällig seid. Ihr tut dies ja auch. Aber vielleicht könnte es in einem noch vollkommeneren Maße geschehen. 2 Ihr erinnert euch ja noch, welche Botschaft wir euch gaben, als der Herr Jesus durch uns sprach. 3 Sie lautete nämlich: "Das ist der Wille Gottes: eure Heiligung. 4 Ihr sollt die Unzucht meiden; jeder von euch soll nur mit seinem eigenen Weibe verkehren in Keuschheit und Ehrbarkeit 5 und nicht, um bloß jener Sinnlichkeit zu frönen, wie sie bei den Heiden Sitte ist, die Gott nicht kennen: 6 keiner soll seinem Mitbruder gegenüber in geschäftlichen Dingen zu weit gehen und ihn übervorteilen; denn der Herr wird wegen solcher Sünden seine gerechte Strafe verhängen." Alles das hatten auch wir euch schon früher vor Augen geführt und euch die Beweise für die Wahrheit erbracht. 7 Gott hat uns ja nicht zur Unsittlichkeit berufen, sondern zur Heiligkeit. 8 Wer daher diese Weisungen missachtet, der missachtet nicht einen Menschen, sondern Gott, - jenen Gott, der seine heilige Geisterwelt auch zu euch gesandt hat.

9 Was sodann die Nächstenliebe betrifft, so brauchen wir euch darüber nicht erst zu schreiben. Denn ihr seid von Gott selbst belehrt worden, einander zu lieben. 10 Ihr tut es ja auch gegenüber allen Brüdern in ganz Mazedonien. Dennoch ermahnen wir euch, liebe Brüder, dann noch vollkommener zu werden. 11 Auch sollt ihr eure Ehre darein setzen, euch nicht in anderer Leute Angelegenheiten zu mischen, sondern euch nur um eure eigenen Sachen zu kümmern und mit eurer Hände. Arbeit euer Brot zu verdienen. Auch diese Mahnungen gaben wir euch schon früher. 12 Wir wollen damit erreichen, dass ihr in den Augen der Nichtchristen ohne Tadel dasteht und niemandes Unterstützung nötig habt.

13 Was nun eure Verstorbenen betrifft, so wollen wir euch über deren Schicksal nicht im Ungewissen lassen, damit ihr euch nicht einer Trauer hingebet, wie diejenigen sie an den Tag legen, die keine Hoffnung haben. 14 Denn so gewiss wir glauben, dass Jesus ins Totenreich hinabstieg und daraus wieder emporkam, so gewiss wird Gott die Entschlafenen durch Jesus und mit Jesus zur Höhe führen. 15 Denn folgendes können wir euch auf Grund eines Ausspruchs des Herrn mitteilen: Wir, die wir das geistige Leben besitzen und darin bis zum Erscheinen des Herrn verharren, werden vor den Entschlafenen nichts voraus haben; 16 denn sobald der Weckruf ergeht, sobald die Stimme eines Erzengels und die Posaune Gottes erschallt, wird der Herr selbst vom Himmel herabkommen, und die in der Gemeinschaft mit Christus aus diesem Leben geschieden sind, werden als die ersten zur Höhe geführt. 17 Darauf werden wir, sofern wir das geistige Leben besitzen, mit jenen in die geistige Welt entrückt werden, um unter den Geister-scharen dem Herrn entgegenzueilen; und dann werden wir immerdar mit dem Herrn Zusammensein. 18 So tröstet euch denn gegenseitig, indem ihr euch dieser Worte erinnert.

Kapitel 5

1 Was aber die Zeit und Stunde betrifft, so bedürft ihr, meine Brüder, darüber keiner brieflichen Belehrung. 2 Es ist euch ja hinreichend bekannt, dass der Tag des Herrn kommt, wie ein Dieb in der Nacht. 3Wenn die Leute sagen: Jetzt herrscht Friede und Sicherheit, dann überfällt sie unerwartet das Verderben, so wie die Wehen  ganz plötzlich über eine schwangere Frau kommen, und sie werden ihm nicht entrinnen können. 4 Bei euch aber, meine Brüder, soll es nie Nacht sein, damit euch jener Tag nicht wie ein Dieb überrascht. 5 Ihr seid ja alle Kinder des Lichtes, bei denen es stets Tag ist. Ihr habt mit Nacht und Finsternis nichts zu tun. 6 Darum dürfen wir auch nicht, gleich den andern, uns zum Schlafe niederlegen, sondern müssen wach und nüchtern bleiben. 7 Denn die sich schlafen legen wollen, tun es zur Nachtzeit, und die sich betrinken wollen, tun es nach Einbruch der Dunkelheit. 8 Wir aber, bei denen es stets Tag sein soll, wollen nüchtern bleiben; wir wollen anziehen den Panzer des Glaubens und der Liebe und 9 unser Haupt bedecken mit dem Helm der Hoffnung auf unsere Rettung. Denn Gott hat uns nicht für sein Strafgericht ausersehen, sondern für die Erlangung der Rettung, die uns zuteil wird durch unsern Herrn Jesus Christus. 10 Er ist für uns gestorben, damit wir in Gemeinschaft mit ihm das geistige Leben haben, mögen wir uns nun im Zustande des Wachens oder des Schlafens befinden. 11 In diesem Sinne richtet einander auf und helfe einer dem andern in seinem geistigen Wachstum, wie ihr es ja bereits tuet.

12 Eine Bitte hätten wir noch an euch, meine Brüder: Wisset diejenigen zu schätzen, die sich zu eurem Besten in eurer Gemeinde abmühen und eure Vorsteher und Seelsorger im Dienste des Herrn sind. 13 Brin-get ihnen eure Liebe in besonderem Maße entgegen wegen der Aufgabe, die sie bei euch zu erfüllen haben. Lebet stets in Eintracht und Frieden mit ihnen.

14 Sodann ermahnen wir euch, meine Brüder, diejenigen zurechtzuweisen, die sich nicht der Ordnung fügen wollen; den Verzagten sprechet Mut zu; stützet die Schwachen; habt mit allen Geduld! 15 Achtet darauf, dass keiner dem andern Böses mit Bösem vergilt; trachtet vielmehr danach, untereinander und allen andern stets nur Gutes zu erweisen! 16 Seid immer frohen Mutes! 17 Betet ohne Unterlass und danket Gott in jeder Lebenslage! 18 Denn das verlangt Gott von euch, die ihr in der Gemeinschaft mit Christus Jesus lebt. 19 Machet nicht den Verkehr der Geister Gottes mit euch unmöglich. 20 Das Reden der Geister Gottes durch Medien behandelt nicht geringschätzig. 21 Doch prüfet alle Geisterkundgebungen und haltet nur an dem fest, was sich als gut erweist. 22 Von allem, was dabei auch nur den Schein des Bösen an sich trägt, haltet euch fern.

23 Er, der Gott des Friedens, mache eure Heiligung vollkommen! Ganz rein an Geist, Seele und Körper möget ihr an dem Tage erfunden werden, an dem unser Herr Jesus Christus erscheint. 24 Treu ist der, welcher seinen Ruf an euch hat ergehen lassen. Er wird ihn auch zur Ausführung bringen.

25 Liebe Brüder, schließet auch uns in euer Gebet ein!

26 Grüßt alle Brüder mit heiligem Kuss.

27 Ich beschwöre euch bei dem Herrn, dass ihr diesen Brief allen Glaubensbrüdern vorlesen möget. 28 Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit euch! Amen.

Zweiter Brief des Apostels Paulus an die Thessalonicher

 Kapitel 1

1 Paulus, Silvanus und Timotheus senden ihre Grüße der Gemeinde zu Thessalonich, die in der Gemeinschaft mit Gott unserm Vater und dem Herrn Jesus Christus ist. 2 Gnade sei mit euch und Friede von Gott, dem Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

3 Euretwegen, meine Brüder, sind wir Gott stets zu großem Danke verpflichtet. Dieser Dank ist vollauf berechtigt; denn euer Glaube vertieft sich von Tag zu Tag, und bei einem jeden von euch steigert sich die Nächstenliebe in einer Weise, 4 dass wir bei den übrigen Gemeinden stolz auf euch sind, - stolz auf eure Standhaftigkeit, stolz auf eure Glaubenstreue trotz aller Verfolgungen und Leiden, die ihr zu erdulden habt. 5 Hierin zeigt Gott, dass er nur nach einem gerechten Maßstab seine Auswahl trifft; denn er hält euch nur dann seines Reiches für würdig, wenn ihr dafür zu leiden bereit seid. 6 Andererseits wendet er ebenfalls den Maßstab seiner Gerechtigkeit darin an, 7 dass er sowohl denen, die euch Drangsal bereiteten, mit Drangsal vergilt, als auch euch als den Verfolgten, sowie uns selbst, erquickende Ruhe gewährt. 8 Das wird an dem Tage sein, wo der Herr Jesus sich vom Himmel her in Begleitung seiner Heerscharen im Feuerschein offenbart, um Vergeltung an denen zu üben, die von Gott nichts wissen wollten, sowie an denen, die der Heilsbotschaft unseres Herrn Jesus den Gehorsam verweigerten. 9 Diese werden eine Strafe abzubüßen haben, die in einem lange dauernden, unheilvollen Schicksal besteht. 10 Sie werden weggewiesen von dem Angesicht des Herrn und von der Herrlichkeit seines mächtigen Reiches an dem Tage, wo er kommt, um in seinen Heiligen verherrlicht zu werden. Anstaunen werden ihn an jenem Tage alle die, welche deswegen zum Glauben an ihn kamen, weil sie das Zeugnis für wahr hielten, das auch wir euch gegenüber von ihm ablegten. 11 Im Hinblick auf jenen Tag beten wir auch beständig für euch, dass unser Gott euch eurer Berufung würdig erfinden möge; 12 dass er euch durch Verleihung seiner Kraft behilflich sein möge, jeden guten Entschluss und jedes Werk des Glaubens aufs Beste auszuführen, damit der Name unsers Herrn Jesus in euch verherrlicht werde, und ihr in ihm durch die Liebe unseres Gottes und unseres Herrn Jesus Christus.

Kapitel 2

1 Was nun das Wiedererscheinen unsers Herrn Jesus Christus be-trifft, vor dem wir alle versammelt werden, so bitte ich euch, meine Brüder; 2 Lasst euch nicht so schnell aus dem seelischen Gleichgewicht bringen und nicht in Aufregung versetzen, und zwar weder unter Berufung auf die Kundgebung eines Geistes, noch auf eine mündliche oder schriftliche Äußerung von uns, in der wir uns angeblich in dem Sinne ausgedrückt hätten, als ob jener Tag des Herrn bereits nahe bevorstehe. 3 Lasst euch in diesem Punkte in keiner Weise durch irgend jemand irreführen. Denn vorher muss der Abfall von der Wahrheit kommen; der Mensch der Sünde, der Sohn des Verderbens, muss als solcher offen zu Tage treten; 4 er ist jener Widersacher, der sich gegen alles und über alles erhebt, was den wahren Gott oder die wahre Gottesverehrung betrifft. Er setzt sich selbst in den Tempel Gottes, und nach außen tritt er so auf, als ob er selbst Gott sei. 5 Erinnert ihr euch nicht, dass ich während meines Aufenthaltes bei euch wiederholt davon gesprochen habe? 6 Auch wisst ihr, was ihn jetzt noch zurückhält, bis der für ihn bestimmte Zeitpunkt gekommen ist, wo er die Maske abwirft. 7 Denn seine Kräfte sind im Geheimen schon jetzt am Werk, Gesetze aufzustellen, die gegen Gottes Gesetz verstoßen. Doch wird dies geheime Wirken nur so lange dauern, bis derjenige aus dem Wege geräumt ist, der dem öffentlichen Wirken noch entgegensteht. 8 Alsdann wird der öffentlich auftreten, der das Gesetz Gottes abschafft. Ihn möge der Herr Jesus durch seine Geister der Wahrheit zurückdrängen und unschädlich machen an dem Tage, wo die Wiederkunft des Herrn allen sichtbar wird. 9 Das Auftreten jenes Feindes des Gesetzes Gottes ist dem Wirken Satans zuzuschreiben und ist begleitet von allen möglichen Kraftwirkungen, Zeichen und Wundern der Lüge und von lauter Trug des Bösen. 10 Diejenigen fallen ihm zum Opfer, die deswegen ins Verderben gehen, weil sie der Liebe zur wahren Lehre Christi, die sie hätte retten können, keinen Zutritt in ihr Herz gewährten. 11 Deshalb sucht Gott sie mit einem stark wirkenden Irrwahn heim, so dass sie ihr gläubiges Vertrauen auf die Lüge setzen. 12 Die Folge wird sein, dass alle dem göttlichen Strafurteil verfallen, die der Wahrheit keinen Glauben schenkten, sondern ihr Wohlgefallen an dem hatten, was gegen das Gesetz Gottes verstieß.

13 Im Hinblick auf alle von euch sind wir Gott zu großem Dank verpflichtet, meine vom Herrn geliebten Brüder, weil Gott euch von Anfang an dazu ausersehen hat, das Heil zu erlangen; es wird euch durch einen Geist der Heiligung zuteil und durch euren Glauben an die Wahrheit; 14 Gott lud euch dazu ein durch die Heilsbotschaft, die wir euch verkündigten, damit ihr der Herrlichkeit unsers Herrn Jesus Christus teilhaftig würdet.

15 Wohlan denn, meine Brüder, bleibet standhaft und haltet euch an die Lehren, die ihr von uns mündlich oder brieflich empfangen habt. 16 Möge unser Herr Jesus Christus selbst und Gott unser Vater, der uns in seiner Liebe  die vergangenen Zeitperioden hindurch immer wieder zu sich rief 17 und uns in seiner Güte das herrliche Ziel unserer Hoffnung vor Augen hielt, eure Herzen aufrichten und euch die Kraft verleihen zu jedem guten Werke in Tat und Wort.

Kapitel 3

1 Zum Schluss bitte ich euch, unser im Gebete zu gedenken, damit das Wort des Herrn sich schnell ausbreite und Triumphe feiere, wie es bei euch der Fall war; 2 damit wir ferner von den übelgesinnten und gottlosen Widersachern befreit werden; denn nicht alle sind dem Glauben zugänglich. 3 Gott aber ist treu, er wird euch stärken und vor dem Bösen bewahren. 4 Wir haben zu euch das feste Vertrauen im Herrn, dass ihr unsere Weisungen sowohl jetzt als auch in Zukunft befolget. 5Möge der Herr eure Herzen lenken, damit ihr Gott liebet und die Standhaftigkeit erlangt, die Christus  besaß.

6 Meine Brüder, wir geben euch im Auftrag des Herrn Jesus Christus den Rat, euch von jedem Glaubensbruder zurückzuziehen, der einen unordentlichen Lebenswandel führt, anstatt die Lehren zu befolgen, die ihr von uns empfangen habt. 7 Ihr wisst ja selbst, in welchen Punkten ihr uns zum Vorbild nehmen sollt; denn wir führten keinen unordentlichen Lebenswandel, als wir bei euch weilten; 8 wir nahmen auch von niemand ein geschenktes Stück Brot an, sondern arbeiteten Tag und Nacht angestrengt auf unserm Handwerk, um keinem von euch zur Last zu fallen. 9 Nicht, als ob wir kein Recht auf freien Unterhalt hätten; wir wollten euch bloß an uns ein Vorbild zur Nachahmung vor Augen führen. 10 Wir pflegten schon während unseres Aufenthaltes bei euch den Grundsatz zu vertreten: 11 "Wer nicht arbeiten will, soll auch nicht essen!" Und nun müssen wir leider hören, dass einige unter euch einen unordentlichen Lebenswandel führen. Anstatt ernstlich zu arbeiten, treiben sie sich umher in geschäftigem Nichtstun. 12 Diesen Leuten schärfen wir im Namen des Herrn Jesus Christus in allem Ernste ein, ruhig zu Hause zu bleiben, dort ihre Arbeit zu verrichten und dadurch sich selbst das tägliche Brot zu verdienen.

13 Was euch selbst betrifft, meine Brüder, so werdet niemals müde, Gutes zu tun. 14 Sollte jemand der brieflichen Weisung, die wir euch hiermit geben, nicht Folge leisten, so ist er für euch gekennzeichnet; brecht den Verkehr mit ihm ab, damit er sich beschämt fühlt; 15 doch behandelt ihn nicht wie einen Feind, sondern weiset ihn als euren Bruder ernstlich zurecht.

16 Er aber, der Herr des Friedens, schenke euch den Frieden immerdar und in jeder Lebenslage! Der Herr sei mit euch allen!

17 Hier ist mein, des Paulus, eigenhändiger Gruß. Diese Schriftzüge gelten als Beglaubigungssiegel für jeden meiner Briefe. So schreibe ich: 18 "Die Gnade unsers Herrn Jesus Christus sei mit euch allen! Amen."

 

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Erster Brief des Apostels Paulus an die Thessalonicher