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.Die Offenbarung des Johannes Kapitel 1 1 3
Glücklich zu preisen ist, der, welcher die Worte dieser Kundgebung Gottes vorliest, sowie diejenigen, welche sie vorlesen hören und ihren Inhalt zu Herzen nehmen. Denn der entscheidende Augenblick ist für jeden gekommen. 4
Johannes entbietet den sieben Gemeinden in Kleinasien seinen Gruß. Gnade sei mit euch und Friede von dem, welcher der Inbegriff alles Seins ist, war und sein wird, - und von den sieben Geistern, die vor seinem Throne stehen,
5 - und von Jesus Christus, dem gottestreuen Zeugen, dem Erstgebornen aus dem Reich der geistig Toten und dem Machthaber über die Könige der Erde. Ihm, der uns liebt 6
und uns durch sein Blut von der Sünde des Abfalls befreite und uns zur Königs-- und Priesterwürde im Reiche seines Gottes und Vaters erhob, - ihm sei der Ruhm und die Stärke alle Zeitperioden hindurch! Amen. 7
Seht, er kommt mit seinen Geisterscharen, und jedes Auge wird ihn sehen, auch die, welche ihm jede Schmach angetan hatten; und seinetwegen werden wehklagen alle Geister der irdischen Sphären. Das ist gewiss und wahr. 8
"Ich bin das Alpha und das Omega - der Anfang und das Ende -", spricht Gott der Herr. "Ich bin der Inbegriff alles Seins, war es und werde es für immer sein, - Ich, der alle Macht in sich vereinigt."
9 Ich, euer Bruder Johannes, der ich mit euch teilnehme an den Leiden, aber auch an der Königswürde und der Standhaftigkeit Christi Jesu, - war nach der Insel gebracht worden, die Patmos heißt, weil ich das Wort
Gottes verkündigt und für Christus Zeugnis abgelegt hatte. 10 Da - es war an einem Sonntag - wurde mein Geist aus dem Körper entrückt; ich hörte hinter mir eine Stimme, gewaltig stark, wie ein Posaunenton.
11 Sie sprach: "Was du siehst, schreibe in ein Buch und sende es an folgende sieben Gemeinden: Nach Ephesus, Smyrna, Pergamon, Thyatira, Sardes, Philadelphia und Laodicea." 12
Da wandte ich mich um und wollte sehen, was das für eine Stimme sei, die mit mir sprach. Als ich nun umschaute, erblickte ich sieben goldne Leuchter 13
und zwischen den Leuchtern jemand, der einem Menschen glich. Er hatte ein Gewand an, das bis auf die Füße reichte. Um seine Brust trug er einen goldnen Gürtel. 14
Haupt und Haar waren weiß, wie schneeweiße Wolle. Seine Augen glänzten wie Feuerflammen; 15 seine Füße glichen dem Golderz, das im Feuer glühend gemacht ist. Seine Stimme klang wie das Rauschen vieler Wasser. 16
In seiner rechten Hand hielt er sieben Sterne. Aus seinem Mund kam ein zweischneidiges scharfes Schwert hervor; sein Angesicht leuchtete wie die Sonne, wenn sie mit ihrer ganzen Kraft scheint. 17
Als ich ihn sah, fiel ich wie tot vor seinen Füßen nieder. Da legte er seine Hand auf mich und sagte: "Fürchte dich nicht! 18
Ich bin der Erste und der Letzte. Auch ich gehörte einst zum Reiche der geistig Toten; aber siehe, jetzt habe ich das geistige Leben für alle Zeiten. Ich habe die Schlüssel des Todesfürsten und seines Totenreiches. 19
Schreibe nun auf, was du sahest und was es bedeutet, sowie das, was dir nachher noch gezeigt wird." 20
"Das geheimnisvolle Bild der sieben Sterne, die du zu meiner Rechten sahest, und der sieben goldnen Leuchter bedeutet folgendes: Die sieben Sterne sind die Apostel der sieben Gemeinden, und die sieben Leuchter sind die sieben Gemeinden selbst."
Kapitel 2 1 "Dem Apostel der Gemeinde in Ephesus schreibe: So spricht der, welcher die sieben Sterne in seiner Rechten hält und zwischen den sieben goldenen Leuchtern wandelt: 2
Ich kenne deine Werke, deine Mühsal und deine Standhaftigkeit. Ich weiß, dass du Schlechtgesinnte nicht ertragen kannst. Du hast die Leute geprüft, die sich fälschlich für Apostel ausgeben, und hast sie als Lügner entlarvt. 3
Du bist standhaft geblieben und hast um meines Namens willen gelitten und doch nicht den Mut verloren. 4 Aber eins habe ich an dir auszusetzen: Du hast in deiner ersten Liebe nachgelassen. 5
Denke nur selbst nach, von welcher Höhe du herabgekommen bist. Ändere dich und zeige dich in deinen Taten wieder so, wie du anfangs warst. Tust du es nicht, dann komme ich dir ganz plötzlich und rücke den Leuchter von seiner Stelle, - wofern du deine Gesinnung nicht änderst.
6 Die Anerkennung muss ich dir allerdings zollen, dass dir das Treiben der Nikolaiten zuwider ist, wie es auch mich anekelt. - 7
Wer ein Ohr dafür hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt: Wer überwindet, dem will ich zu essen geben von dem Baume des Lebens, der im Paradiese meines Gottes steht." 8
"Dem Apostel der Gemeinde in Smyrna schreibe: So spricht der Erste und der Letzte, der zu den geistig Toten hinabstieg und wieder in das Reich des geistigen Lebens zurückkehrte: 9
Ich kenne dein Tun, deine Bedrängnis und deine Armut. In Wirklichkeit aber bist du reich. Ich weiß auch, dass du von denen geschmäht wirst, die sich Juden nennen, aber doch keine wahren Juden sind, sondern eine Synagoge Satans.
10 Fürchte dich nicht vor den Leiden, die dir noch bevorstehen. Siehe, Satan hat vor, einige von euch ins Gefängnis zu werfen, um euch dadurch zum Abfall zu verleiten. Zehn Tage lang werdet ihr diese Drangsal auszuhalten
haben. Sei getreu bis in den Tod, so will ich dir den Siegeskranz des Lebens geben, 11
Wer ein Ohr dafür hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt: Wer überwindet, dem soll eine nochmalige Trennung von Gott erspart bleiben." 12
"Dem Apostel der Gemeinde von Pergamon schreibe: So spricht der, welcher das zweischneidige scharfe Schwert hat: 13
Ich kenne dein Tun und weiß, wo du wohnst, nämlich dort, wo Satan seinen Thron aufgeschlagen hat. Doch du hältst an meinem Namen fest; du hast den Glauben an mich auch in den Tagen meines treuen Zeugen Antipas nicht verleugnet, der in eurer Stadt, der Residenz Satans, ermordet wurde.
14
Doch ich habe einiges an dir zu tadeln. Du hast nämlich Leute in deiner Gemeinde, die den Rat befolgen, den einst Bileam erteilte, als er dem Balak die Weisung gab, die Kinder Israels zur Teilnahme an den Götzenopfern und an der dabei getriebenen Unzucht zu veranlassen und dadurch zur Sünde des Abfalls zu verführen,
15 So hast auch du Anhänger der Nikolaiten in deiner Gemeinde, die Ähnliches lehren. 16
Hier musst du Wandel schaffen: sonst komme ich dir gar bald und werde mit dem Schwert meines Mundes gegen sie kämpfen. - 17
Wer ein Ohr dafür hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt: Wer überwindet, dem will ich von dem verborgenen Manna geben; auch will ich ihm einen weißen Stein schenken, auf dem ein neuer Name geschrieben steht: diesen Namen kennt niemand außer dem, der ihn empfängt."
18 "Dem Apostel der Gemeinde in Thyatira schreibe: So spricht der Sohn Gottes, der Augen hat wie Feuerflammen, und dessen Füße dem Golderz gleichen: 19
Ich kenne dein Tun, deine Liebe, deinen Glauben, deine Hilfsbereitschaft und deine Standhaftigkeit. Ich weiß, dass in der letzten Zeit deine guten Werke noch zahlreicher sind als im Anfang. 20
Doch den einen Tadel muss ich gegen dich aussprechen, dass du das Weib Isebel zu viel gewähren lässt. Sie gibt vor, ein Medium des Guten zu sein und hält Lehrvorträge, verführt jedoch meine Diener dazu, Götzendienst zu treiben und Götzenopferfleisch zu essen.
21 Ich hatte ihr eine bestimmte Frist zur Umkehr gewährt; aber sie will von ihrem Verkehr mit der niedern Geisterwelt nicht ablassen. 22
Siehe, ich werfe sie aufs Krankenlager und stürze die, welche sich an ihrem Götzendienst beteiligen, in große Trübsal, wofern sie sich nicht von dem Treiben dieser Frau abwenden. 23
Ihre Kinder werde ich sterben lassen. Dann werden alle Gemeinden erkennen, dass ich es bin, der Nieren und Herzen erforscht. Einem jeden in eurer Gemeinde werde ich vergelten nach seinem Tun. 24
Euch andern aber in Thyatira, die ihr keine Anhänger dieser Lehre seid und nichts wissen wolltet von den sogenannten 'Tiefen Satans' - euch sage ich. Ich werde euch keine weitere Bürde mehr auflegen. 25
Nur haltet fest an dem, was ihr besitzt, bis ich komme." 26 "Wer überwindet und bis zum Ende meine Werke vollbringt, dem will ich Macht über die bösen Geistermächte verleihen; 27
er soll sie mit eisernem Stabe vor sich hertreiben und sie zusammenschlagen, wie man Töpfergeschirr zusammenschlägt. 28
Es ist dieselbe Macht, die ich von meinem Vater empfangen habe. Auch will ich ihm den Morgenstern geben. 29 Wer ein Öhr dafür hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt." Kapitel 3 1
"Dem Apostel der Gemeinde in Sardes schreibe: So spricht der, welcher die sieben Geister Gottes und die sieben Sterne hat: Ich kenne dein Tun. Du hast den Namen, dass du lebest, bist aber tot. 2
Stehe wieder von den Toten auf und gib den übrigen Gemeindegliedern, die auch schon am Sterben sind, neue Kraft. Ich fand, dass dein Tun vor dem Angesichte meines Gottes nicht bestehen konnte. 3
Denke zurück, auf welche Weise du die Heilsbotschaft bekommen und vernommen hast; richte dich danach und ändere deine Gesinnung; willst du aber nicht mehr zum geistigen Leben erwachen, so werde ich kommen, wie ein Dieb. Du sollst nicht erfahren, zu welcher Stunde ich dich überfallen werde.
4 Du hast jedoch einige Gemeindeglieder in Sardes, die ihr Gewand nicht befleckt haben. Diese sollen mit mir in weißen Kleidern einhergehen; denn sie verdienen es." 5
"Wer Sieger bleibt, soll in ein weißes Gewand gekleidet werden; seinen Namen werde ich aus dem Buch des Lebens nicht mehr auslöschen, sondern ihn vor meinem Vater und seinen Engeln bekennen." 6
"Wer ein Ohr dafür hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt." 7
"Dem Apostel der Gemeinde in Philadelphia schreibe: So spricht der Heilige, der Wahrhaftige, der den Schlüssel Davids hat, - der da öffnet, wo niemand schließen kann, und der da zuschließt, wo niemand öffnen kann: 8
Ich kenne dein Tun. Siehe, ich habe eine Türe vor dir aufgetan, die niemand zu schließen vermag. Zwar besitzest du nur eine geringe Kraft; aber du hieltest doch an meiner Lehre fest und verleugnetest meinen Namen nicht. 9
Siehe, ich werde es folgendermaßen fügen: Leute aus der Synagoge Satans, die sich Juden nennen, es aber nicht sind, - Lügner sind sie - siehe, diese werde ich veranlassen, zu dir zu gehen, sich dir zu Füßen zu werfen und zu erkennen, dass ich dich in mein Herz geschlossen habe.
10
Weil du an meiner Lehre mit aller Standhaftigkeit festhieltest, so will auch ich dich behüten und aus der Stunde der Prüfung erretten, die über den ganzen Erdkreis kommen wird, um alle Bewohner der Erde auf die Probe zu stellen,
11 Ich komme bald. Halte fest, was du hast, damit dir niemand deine Krone raube." 12
"Wer Sieger bleibt, den will ich zu einer Säule im Tempel meines Gottes machen, und er soll seinen Platz dort nie wieder verlieren. Auf seine Stirne will ich den Namen meines Gottes schreiben und den Namen der Stadt meines Gottes, des Neuen Jerusalem, das aus dem Himmel herabkommt, von dort, wo mein Gott thront. Auch meinen eigenen Namen, - den neuen, - werde ich auf seine Stirne schreiben."
13 "Wer ein Ohr dafür hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt." 14
"Dem Apostel der Gemeinde in Laodicea schreibe: So spricht der, welcher das Amen ist, der treue und wahrhaftige Zeuge, der Erste von allem, was Gott geschaffen hat: 15
Ich kenne dein Tun. Ich weiß, dass du weder kalt noch warm bist. O wärest du doch entweder kalt oder warm! 16
So aber, wo du lau bist, also weder kalt noch warm, bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als dich aus meinem Munde auszuspeien. 17 Du sagst: Ich bin reich, ich selbst habe mir den Reichtum verschafft und habe
nichts mehr nötig. Und dabei weißt du nicht, dass gerade du so elend und bemitleidenswert, so arm und blind und nackt bist. 18
Ich rate dir daher: Kaufe dir Gold von mir, das im Feuer geläutert ist, damit du wahrhaft reich werdest. Kaufe dir weiße Kleider, die du anziehen kannst, damit nicht die ganze Welt die Schande deiner Nacktheit sieht; und kaufe die Heilsalbe zum Bestreichen deiner Augen, damit du wieder klar sehen kannst.
19 Ich strafe und züchtige alle, die ich liebe. Zeige also neuen Eifer und ändere dich! 20
Siehe, ich stehe vor der Türe und klopfe an. Wenn jemand auf meine Stimme hört und mir die Türe öffnet, dann will ich bei ihm eintreten und das Mahl mit ihm halten und er mit mir." 21
"Wer den Sieg davon trägt, den will ich mit mir zusammen auf meinem Thron Platz nehmen lassen; denn auch ich habe den Sieg davongetragen und durfte mich zu meinem Vater auf dessen Thron setzen." 22
"Wer ein Ohr dafür hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt." Kapitel 4 1 Hierauf schaute ich folgendes Bild: Ich sah, wie eine Türe im Himmel geöffnet wurde, und die Stimme, die
ich vorher mit der Stärke eines Posaunentones zu mir hatte sprechen hören, sagte: "Komm hierher, ich will dir zeigen, was künftig sich ereignen muss." 2
Sofort wurde mein Geist dem Körper entrückt. Und siehe, da stand ein Thron im Himmel. Auf dem Throne saß einer; 3
und der da saß, hatte den Glanz eines Jaspis und eines Karneolsteines. Den Thron selbst umgab ein Regenbogen, der wie ein Smaragd strahlte. 4
Rings um den Thron standen vierundzwanzig andere Throne. Auf ihnen sah ich vierundzwanzig Älteste sitzen. Sie waren in weiße Gewänder gekleidet und hatten goldene Kronen auf dem Haupte. 5
Von dem Throne gingen Blitze, Stimmen und Donnerschläge aus. Sieben Feuerfackeln brannten vor dem Throne. Das sind die sieben Geister Gottes. 6
Der Platz vor dem Throne sah sich an, wie ein Meer von Kristallglas. Mitten vor dem Thron standen in einem Kreise vier lebende Wesen, die vorn und hinten mit Augen übersät waren. 7
Das erste Wesen sah aus, wie ein Löwe, das zweite wie ein Stier, das dritte hatte das Gesicht eines Menschen und das vierte glich einem fliegenden Adler, 8
Jedes dieser Wesen hatte sechs Flügel und zwar eins wie das andere, und diese Flügel waren ringsum sowohl von innen als auch von außen mit Augen bedeckt. Ohne Aufhören rufen sie bei Tag und Nacht: Heilig, heilig, heilig ist Gott der Herr, der Allmächtige, der da war, der da ist und der da sein wird.
9 Jedes Mal, wenn diese Wesen Preis, Ehre und Dank dem darbringen, der auf dem Throne "sitzt und alle Zeiten hindurch lebt, 10
werfen sich die vierundzwanzig Altesten vor dem nieder, der auf dem Throne sitzt und beten den an, der immerdar lebt, und legen ihre Kronen vor dem Throne nieder und rufen: 11
"Würdig bist du, Herr unser Gott, Preis und Ehre und Macht zu besitzen; denn du hast alles geschaffen. Alles war so, wie du es haben wolltest, und alles wurde nach deinem Willen gestaltet." Kapitel 5
1 Dann sah ich in der rechten Hand dessen, der auf dem Throne saß, eine Buchrolle. Sie war inwendig beschrieben und auswendig mit sieben Siegeln versiegelt. 2
Nun sah ich einen gewaltigen Engel. Dieser rief mit lauter Stimme: "Wer ist würdig, das Buch zu öffnen und seine Siegel zu lösen?" 3
Doch weder im Himmel noch auf Erden noch unter der Erde fand sich einer, der das Buch zu öffnen und hinein zu schauen vermochte. 4
Da begann ich laut zu weinen, weil niemand würdig befunden wurde, das Buch zu öffnen und hinein zu schauen, 8
Doch einer von den Ältesten sagte zu mir: "Weine nicht! Siehe der Löwe aus dem Stamme Juda, der Spross Davids, hat den Sieg errungen. Darum kann er das Buch öffnen und die sieben Siegel lösen." 6
Darauf sah ich in der Mitte zwischen dem Throne und den vier Wesen und in der Mitte der Ältesten ein Lamm stehen. Es sah aus, als wäre es geschlachtet. Es hatte sieben Hörner und sieben Augen; das sind die sieben Geister Gottes, die als Boten Gottes in der ganzen irdi-schen Schöpfung zu wirken haben.
7 Da ging das Lamm hin und nahm das Buch aus der rechten Hand dessen, der auf dem Throne saß. 8
Als er nun das Buch genommen hatte, fielen die vier Wesen und die vierundzwanzig Altesten vor dem Lamme nieder. Jeder hatte eine Harfe und goldene Schalen voll Weihrauch, - ein Sinnbild der Gebete der Gottestreuen. 9
Sie sangen ein neues Lied. Es lautete: "Würdig bist du, das Buch zu nehmen und seine Siegel zu brechen; denn du hast dich schlachten lassen und mit deinem Blute Geschöpfe aus allen Stämmen und Sprachen, Völkern und Nationen für Gott losgekauft.
10 Du machtest sie für die Sache unseres Gottes zu Königen und Priestern, und sie sollen herrschen in den irdischen Sphären." 11
Wieder sah ich hin. Da vernahm ich die Stimme von vielen Engeln, die rund um den Thron und die vier Wesen und die Ältesten standen. Ihre Zahl war zehntausend mal tausend. 12
Sie riefen mit lauter Stimme: "Würdig ist das Lamm, das sich hat schlachten lassen, zu empfangen Macht und Reichtum, Weisheit und Kraft, Ehre, Herrlichkeit und Lobpreis!" 13
Und jedes Geschöpf, das im Himmel, auf der Erde, unter der Erde und im Meere ist, ja alles, was darin lebt, hörte ich sagen: "Dem, der auf dem Throne sitzt und dem Lamme, gebühren Lobpreis und Ehre, Herrlichkeit und Macht für alle Zeiten."
14 Und die vier Wesen sagten: "Amen!" Die Ältesten aber fielen nieder und beteten an. Kapitel 6 1
Darauf sah ich, wie das Lamm das erste von den sieben Siegeln öffnete, und ich hörte eins von den vier Wesen wie mit Donnerstimme rufen: "Komm und sieh!" 2
Da erblickte ich ein weißes Ross. Ein Reiter saß darauf und hatte einen Bogen. Es wurde ihm ein Siegeskranz gereicht, und er zog dann aus von Sieg zu Sieg. 3
Nun öffnete das Lamm das zweite Siegel, und ich hörte das zweite Wesen rufen: "Komm und sieh!" 4
Da kam ein anderes Ross, ein feuerrotes, zum Vorschein. Auch darauf saß ein Reiter. Ihm wurde die Macht gegeben, den Frieden von der Erde wegzunehmen, damit die Menschen sich gegenseitig hinmordeten. Auch wurde ihm ein Schwert gereicht.
5 Als das Lamm das dritte Siegel löste, hörte ich das dritte Wesen rufen: "Komm und sieh!" Da erschien ein schwarzes Ross. Sein Reiter hielt eine Waage in seiner Hand. 6
Nun hörte ich eine Stimme aus der Mitte der vier Wesen rufen: "Ein Speisemaß Weizen für ein Silberstück; doch dem Öl und Wein sollst du keinen Schäden zufügen." 7
Dann öffnete das Lamm das vierte Siegel, und ich hörte das vierte Wesen laut rufen: "Komm und sieh!" 8
Da sah ich hin und erblickte ein fahles Ross. Darauf saß ein Reiter, der hieß 'Tod'; und die Bewohner des Totenreiches waren in seinem Gefolge. Ihnen wurde die Macht gegeben, den vierten Teil der Erdenbewohner zu töten durch das Schwert, durch Hunger, Pest und durch die wilden Tiere der Erde.
9
Als dann das Lamm das fünfte Siegel öffnete, sah ich unter dem Altar die Seelen derer, die hingemordet worden waren wegen des Wortes Gottes und wegen des Zeugnisses, das sie für das Lamm abgelegt hatten, und an dem sie festhielten.
10 Sie riefen mit lauter Stimme: "Wie lange, o Herr, du Heiliger und Wahrhaftiger, willst du noch warten, bis du das Gericht abhältst und unser Blut an den Erdenbewohnern rächst?" 11 Da wurde
jedem von ihnen ein weißes Gewand gegeben und ihnen gesagt, sie möchten sich noch eine kurze Zeit gedulden, bis die Zahl ihrer Mitknechte voll geworden sei und die Zahl ihrer Brüder, die in gleicher Weise hingemordet würden, wie
sie. 12 Weiter sah ich, wie das Lamm das sechste Siegel löste. Da entstand ein gewaltiges Erdbeben. Dabei wurde die Sonne schwarz wie ein härenes Sackkleid. Der Vollmond sah aus wie Blut; 13
die Sterne des Himmels fielen zur Erde, wie ein Feigenbaum seine unreifen Früchte abwirft, wenn ihn ein Sturmwind schüttelt. 14
Der Himmel verschwand wie eine Buchrolle, die man zusammenrollt; und alle Berge und Hügel wurden von ihrer Stelle gerückt. 15 Die Könige der Erde, die Würdenträger und Heerführer, die Reichen und Mächtigen, alle
Sklaven und Freien verkrochen sich in Höhlen und zwischen Gebirgsfelsen. 16
Den Bergen und Felsen riefen sie zu: "Fallet auf uns und verberget uns vor dem Angesicht dessen, der auf dem Throne sitzt, und vor dem Zorn des Lammes. 17
Denn gekommen ist der große Tag ihres Strafgerichtes. Wer kann da bestehen?" Kapitel 7 1
Hierauf sah ich vier Engel an den vier Enden der Erde stehen. Sie hielten die vier Winde der Erde fest, damit kein Wind über das Land, das Meer und irgend einen Baum wehen sollte. 2
Ferner sah ich einen andern Engel von Osten her emporsteigen, der das Siegel des lebendigen Gottes in seiner Hand trug. Er rief mit lauter Stimme den vier Engeln zu, denen die Macht erteilt worden war, Unheil auf dem Land und dem Meere anzurichten:
3 "Richtet kein Unheil auf dem Land und auf dem Meere und an den Bäumen an, bis wir den Dienern unseres Gottes als Kennzeichen ein Siegel auf ihre Stirne gedrückt haben!" 4
Dann vernahm ich die Zahl derer, denen das Siegel aufgedrückt wurde. Die Gesamtzahl der auf diese Weise Gekennzeichneten betrug hundert-vier-und-vierzig-tausend; sie gehörten allen Stämmen der Kinder Israels an: 5
Zwölftausend waren aus dem Stamme Juda; zwölftausend aus dem Stamme Ruben; zwölftausend aus dem Stamme Gad; 6
zwölftausend aus dem Stamme Aser; zwölftausend aus dem Stamme Nephtali; zwölftausend aus dem Stamme Manasse; 7 zwölftausend aus dem Stamme Simeon; zwölftausend aus dem Stamme Levi; zwölftausend aus dem Stamme
Isascher; 8 zwölftausend aus dem Stamme Sebulon; zwölftausend aus dem Stamme Joseph; zwölftausend aus dem Stamme Benjamin. 9
Hierauf sah ich eine große Menge, die niemand zählen konnte, sie gehörten allen Nationen, Stämmen, Völkern und Sprachen an. Sie standen vor dem Thron und vor dem Lamme. In weiße Gewänder waren sie gekleidet und hatten Palmzweige in ihren Händen.
10 Sie riefen mit lauter Stimme: "Das Heil ist in der Hand unseres Gottes und. des Lammes!" 11
Und alle Engel standen um den Thron und um die Altesten und die vier Wesen. Sie fielen vor dem Thron auf ihr Angesicht nieder und beteten Gott an, indem sie riefen: 12
"Amen! Preis und Herrlichkeit, Weisheit und Dank, Ehre, Macht und Stärke gebühren unserm Gott immerdar! Amen." 13
Da sagte einer der Ältesten zu mir: "Wer sind wohl die in den weißen Gewändern? Woher sind sie gekommen?" 14
Ich erwiderte: "Herr, du weißt es." Er entgegnete: "Das sind die, welche auf dem Wege durch große Trübsal hindurch ihre Kleider reinigten und im Blute des Lammes weiß machten. 15
Darum dürfen sie vor dem Throne Gottes stehen und ihm Tag und Nacht in seinem Tempel dienen; und der. auf dem Throne sitzt, will bei ihnen wohnen; 16
sie sollen keinen Hunger und keinen Durst mehr spüren; kein Sonnenstrahl soll mehr auf sie niederbrennen und keine Gluthitze sie treffen; 17
denn das Lamm, das gegen die Mitte des Thrones zu seinen Platz hat, wird ihr Hirte sein und sie zu Wasserquellen des Lebens führen. Gott selbst wird alle Tränen von ihren Augen abwischen." Kapitel 8 1
Als nun das Lamm das siebente Siegel löste, trat eine Stille im Himmel ein, wohl eine halbe Stunde lang. 2 Ich sah, wie den sieben Engeln, die vor Gott stehen, sieben Posaunen gereicht wurden. 3
Dann kam ein anderer Engel und trat mit einer goldnen Räucherpfanne an den Altar. Es wurde ihm eine große Menge Räucherwerk gegeben, damit er es als Sinnbild der Gebete aller Heiligen auf dem goldnen Altar vor dem Throne opfere.
4 Und die Wolke des Räucherwerkes stieg aus der Hand des Engels als Sinnbild der Gebete der Gottestreuen vor Gott empor. 5
Hierauf nahm der Engel die Räucherpfanne, füllte sie mit glühenden Kohlen vom Altar und schleuderte sie auf die Erde. Da ertönte ein lautes Geschrei; Blitze fuhren nieder und Donnerschläge folgten, und die Erde erbebte. 6
Hierauf machten sich die sieben Engel, welche die sieben Posaunen in ihrer Hand hatten, zum Blasen fertig. 7
Der erste Engel blies. Da entstand Hagel und Feuer, mit Blut vermischt, und wurde auf die Erde geschleudert. Der dritte Teil der Erdoberfläche verbrannte, der dritte Teil der Bäume verbrannte, und alles grüne Gras brannte nieder.
8 Da blies der zweite Engel. Nun war es, als ob ein großer, Feuer-glüh-en-der Berg ins Meer geschleudert würde. 9
Ein Drittel des Meeres wurde zu Blut, und ein Drittel der im Meere lebenden Geschöpfe fand den Tod, und ein Drittel der Schiffe wurde vernichtet. 10
Nun begann der dritte Engel zu blasen. Da fiel ein großer Stern, der wie eine Fackel brannte, vom Himmel herab und traf den dritten Teil der Flüsse und der Wasserquellen. 11
Der Name des Sternes ist 'Wermut'. Da wurde ein Drittel der Gewässer zu Wermut. Viele Menschen starben von dem Genuss des Wassers, weil es bitter geworden war. 12
Der vierte Engel blies. Da ging eine Erschütterung durch den dritten Teil der Sonne, durch den dritten Teil des Mondes und durch den dritten Teil der Sterne, so dass dieses Drittel von ihnen sich verfinsterte. Der Tag hatte infolgedessen während eines dritten Teiles kein Licht und ebenso die Nacht.
13
Hierauf sah ich einen Adler hoch oben am Himmel fliegen und hörte ihn mit einer gewaltigen Stimme rufen: "Wehe, wehe, wehe den Bewohnern der Erde wegen der Posaunenstöße der drei letzten Engel, die noch blasen werden." Kapitel 9 1 Nun blies der fünfte Engel. Da sah ich einen Stern, der vom Himmel auf die Erde gefallen war. Ihm wurde der Schlüssel zum Schlund des Abgrundes gegeben. 2
Er öffnete damit den Schlund des Abgrundes. Da stieg Rauch aus dem Schlunde, wie der Rauch eines gewaltigen Ofens. Die Sonne und der ganze Luftkreis wurde durch den Rauch des Schlundes verfinstert. 3
Aus dem Rauch kamen Heuschrecken auf die Erde. Ihnen wurde eine Kraft gegeben, wie sie auf der Erde die Skorpione haben. 4
Sie erhielten jedoch den Befehl, dem Gras der Erde, allem Grün und allen Bäumen keinen Schaden zuzufügen, sondern nur den Menschen, die nicht das Siegel Gottes auf ihrer Stirne trügen. 5 Ferner erhielten sie
die Weisung, die Menschen nicht zu töten, sondern sie fünf Monate lang zu quälen. Die Qual, die sie verursachten, ist so, wie ein Mensch von einem Skorpion gestochen wird. 6
In jenen Tagen werden die Menschen den Tod suchen, aber nicht finden. Sie werden sich nach dem Tode sehnen, aber der Tod wird vor ihnen fliehen. 7
Die Heuschrecken sahen wie Rosse aus, die zum Kriege gerüstet sind. Auf ihrem Kopf hatten sie Kronen wie von Gold. Ihre Gesichter glichen denen der Menschen. 8 Sie hatten Haare so lang, wie Frauenhaare, und ihre
Zähne waren wie das Gebiss eines Löwen. 9 Sie hatten Brustharnische gleich eisernen Panzern. Das Rauschen ihrer Flügel klang wie das Gerassel von vielen Kriegswagen, wenn deren Rosse zum Kampfe stürmen. 10
Auch haben sie Schwänze und Stacheln, wie Skorpione. In ihren Schwänzen liegt die Kraft, die Menschen fünf Monate lang zu quälen. 11
Als König herrscht über sie der Engel des Abgrundes, der auf Hebräisch 'Abbadon', auf Griechisch 'Apollyon' heißt. 12 Das erste 'Wehe' ist vorüber; es müssen also noch zwei 'Wehe' folgen. 13 Da
stieß der sechste Engel in die Posaune. Nun hörte ich von den vier Ecken des goldenen Altares her, der vor Gott steht, eine Stimme. Diese rief dem sechsten Engel, der die Posaune hatte, die Worte zu: 14
"Binde die vier Engel los, die am großen Fluss Euphrat gefesselt sind." 15
Da wurden die vier Engel losgebunden, die auf Stunde und Tag, auf Monat und Jahr in Bereitschaft standen, um den dritten Teil der Menschen zu vernichten. 16
Die Zahl der Scharen des Reiterheeres betrug zweihundert Millionen. 17 Ich vernahm diese Zahl. Und wie ich in meiner Vision sah, hatten die Rosse und ihre Reiter folgendes Aussehen: Sie trugen feuerrote,
hyazinthblaue und schwefelgelbe Panzer. Die Köpfe der Rosse waren wie Löwenköpfe. Aus ihrem Maul kam Feuer, Rauch und Schwefel hervor. 18 Durch diese drei Plagen wurde ein Drittel der Menschheit getötet, nämlich durch
das Feuer, den Rauch und den Schwefel, der aus ihrem Maul hervorkam. 19
Die Kraft dieser Rosse liegt nämlich in ihrem Maul und in ihrem Schweif. Ihre Schweife sehen wie Schlangen aus und haben Köpfe, mit denen sie Unheil anrichten. 20
Der Rest der Menschheit, der durch diese Plagen nicht ums Leben gekommen war, bekehrte sich trotzdem nicht von seinem schlechten Tun. Er fuhr vielmehr fort, die bösen Geister und deren Bildnisse anzubeten, - Bildnisse, die aus Gold, Silber, Erz, Stein oder Holz angefertigt waren und darum weder sehen, noch hören, noch sich bewegen können.
21 Diese Leute änderten ihre Gesinnung nicht, sondern sie mordeten, trieben Giftmischerei und Unzucht und begingen Diebstähle nach wie vor. Kapitel 10 1 Hierauf sah ich einen andern
gewaltigen Engel vom Himmel herabkommen, der in eine Wolke gehüllt war. Der Regenbogen war über seinem Haupt; sein Antlitz sah wie die Sonne aus und seine Füße wie Feuersäulen. 2
In seiner Hand hielt er ein kleines geöffnetes Buch. Seinen rechten Fuß setzte er auf das Meer, den linken auf das Land 3
und rief mit lauter Stimme, wie wenn ein Löwe brüllt. Als sein Ruf verklungen war, ließen sieben Donner ihre Stimmen erschallen. 4
Sobald die sieben Donner geredet hatten, wollte ich das Gehörte aufschreiben. Doch da vernahm ich vom Himmel her eine Stimme, die mir zurief: "Versiegele, was die sieben Donner geredet haben und schreibe es nicht auf!"
5 Da hob der Engel, den ich auf dem Meer und auf dem Land hatte stehen sehen, seine rechte Hand zum Himmel empor 6
und schwur bei dem, der in alle Zukunft lebt, der den Himmel erschaffen mit allem, was darin ist und die Erde mit allem, was darauf ist und das Meer mit allem, was es in sich birgt. Und sein Schwur lautete: "Von nun an wird es den Begriff der Zeit nicht mehr geben,
7
sondern in den Tagen, wo die Stimme des siebenten Engels erschallt, mit dem Augenblick, wo er sich anschickt in die Posaune zu stoßen, ist der geheime Heilsplan Gottes zum Abschluss gekommen, den er seinen Knechten, den Propheten, als Freudenbotschaft mitgeteilt hat."
8 Dann redete die Stimme, die ich vom Himmel her gehört hatte, zum zweitenmal zu mir und sprach: "Geh, nimm das geöffnete Büscheln aus der Hand des Engels, der auf dem Meer und auf dem Lande steht!"
9
Da ging ich zu dem Engel und bat ihn, mir das Büchlein zu geben. Er gab mir zur Antwort: "Nimm es und iss es auf! Es wird dir im Magen einen bitteren Geschmack verursachen, aber deinem Munde wird es süß wie Honig sein."
10 Ich nahm das Büchlein aus der Hand des Engels und aß es auf. Und es war mir im Munde süß wie Honig; doch als ich es gegessen hatte, wurde es mir bitter im Magen. 11
Man sagte mir dann: "Es müssen durch dich noch weitere Geisterbotschaften verkündigt werden, die sich auf viele Völker und Nationen, Sprachen und Könige beziehen." Kapitel 11 1 Man gab
mir dann ein Rohr, ähnlich einer Messrute. Dann trat der Engel zu mir und sagte: "Mache dich daran und miss den Tempel Gottes und den Altar und stelle die Zahl derer fest, die darin anbeten, 2 Den Vorhof
außerhalb des Tempels lass weg und miss ihn nicht; denn er wurde den Ungläubigen überlassen. Diese werden die Heilige Stadt zweiundvierzig Monate unter Hohngelächter durchwandern. 3 Meinen zwei Zeugen will ich die
Gnade verleihen, zwölfhundertsechzig Tage als Propheten aufzutreten, mit Bußgewändern angetan. 4 Sie sind die beiden Ölbäume und die beiden Leuchter, die vor dem Herrn der Erde stehen.5 Wenn sich jemand
an ihnen vergreifen will, dann kommt Feuer aus ihrem Munde hervor und verzehrt ihre Feinde. Jeder, der sich an ihnen vergreifen will, muss auf diese Weise umkommen. 6
Diese haben die Macht, den Himmel zu verschließen, damit kein Regen während der Tage fällt, an denen sie als Propheten auftreten. Sie haben ferner die Macht, Wasser in Blut zu verwandeln und die Erde mit jeder Art von Plagen heimzusuchen, so oft sie wollen.
7 Wenn sie dann den vollständigen Beweis für die Wahrheit erbracht haben, wird das Tier aus dem Abgrund heraufsteigen und mit ihnen den Kampf beginnen. Es wird den Sieg über sie davontragen und sie töten. 8
Ihre Leichen wird man auf der Straße der großen Stadt unbegraben liegen lassen. Diese Stadt führt in der Geisterwelt den Namen Sodoma; es ist die Stadt, in der auch unser Herr gekreuzigt wurde. 9
Und Leute aus allen Völkern und Stämmen, Sprachen und Nationen sehen ihre Leichen drei und einen halben Tag daliegen und werden nicht gestatten, dass sie in eine Gruft gelegt werden. 10
Die Bewohner der Erde werden sich über deren Tod freuen; sie werden jubeln und vor Freude einander Geschenke geben; denn diese beiden Propheten hatten den Erdbewohnern Qualen bereitet. 11
Doch nach Verlauf von drei und einem halben Tag kam wieder Lebensgeist von Gott in sie; sie stellten sich wieder auf ihre Füße, und große Furcht befiel alle, die sie sahen. 12
Ich hörte eine laute Stimme vom Himmel her ihnen zurufen: "Kommet hier herauf!" Da fuhren sie in eine Wolke zum Himmel empor, und ihre Feinde sahen ihnen nach. 13
In diesem Augenblick entstand ein gewaltiges Erdbeben. Der zehnte Teil der Stadt stürzte ein und siebentausend führender Persönlichkeiten fanden bei dem Erdbeben den Tod. Da gerieten die Überlebenden in Schrecken und gaben dem Gott des Himmels die Ehre.
14 Das zweite Wehe war vorüber, und das dritte folgte auf dem Fuße. 15
Der siebente Engel stieß in die Posaune. Laute Stimmen erschollen am Himmel, welche riefen: "Die Herrschaft über das Weltall fiel an unsern Herrn und seinen Gesalbten, und er wird König sein immerdar. Amen." 16
Da fielen die vierundzwanzig Ältesten, die vor Gott auf ihren Thronen sitzen, auf ihr Angesicht und beteten Gott an 17 und sprachen: "Wir danken dir, Herr unser Gott, du Allmächtiger, der du der Inbegriff
alles Lebens bist, warst und sein wirst, dass du deine gewaltige Macht wieder an dich genommen und deine volle Herrschaft wieder angetreten hast. 18
Die Ungläubigen waren voll Erbitterung. Aber deine Strafe kam über sie, und der Zeitpunkt trat ein, wo die geistig Toten gerichtet wurden, und wo deine Diener ihren Lohn empfingen, nämlich deine Propheten und Gottestreuen und alle, die deinen Namen verehren, angefangen von den niedrigsten bis zu den höchsten, und dass vernichtet wurden die Verwüster der Erde."
19 Da tat sich der Tempel Gottes im Himmel auf, und die Lade seines Bundes wurde in seinem Tempel sichtbar. Stimmen erschollen, Blitze leuchteten auf und Donnerschläge ertönten und ein gewaltiger Hagel ging nieder.
Kapitel 12 1 Ein wunderbares Bild erschien am Himmel: Eine Frau, die mit der Sonne bekleidet war, den Mond unter ihren Füßen hatte und einen Kranz von zwölf Sternen auf ihrem Haupt. 2
Sie trug ein Kind unter ihrem Herzen; die Geburtswehen kamen, und sie schrie laut auf unter den Qualen des Gebärens. 3
Dann erschien plötzlich ein anderes Bild am Himmel: Ein großer, feuerroter Drache mit sieben Köpfen und zehn Hörnern und sieben Kronen auf seinen Köpfen wurde sichtbar. 4 Sein Schweif fegte den dritten Teil
der Sterne vom Himmel weg und schleuderte sie auf die Erde. Und der Drache stellte sich vor das Weib, das gebären wollte, um ihr Kind sofort nach der Geburt zu verschlingen. 5
Und sie gebar ein Kind, - einen Sohn - der alle Ungläubigen mit eisernem Stabe weiden sollte. Und ihr Kind wurde zu Gott und seinem Thron entrückt. 6
Da floh die Frau in die Wüste, wo sie eine Stätte hat, die ihr von Gott bereitet wurde, damit man sie dort tausend-zwei-hundert-sechzig Tage pflege. 7
Es erhob sich im Himmel ein Kampf. Michael und seine Engel kämpften mit dem Drachen, und der Drache und seine Engel setzten sich zur Wehr. 8 Doch ihre Kräfte waren nicht groß genug, und es fand sich keine Möglichkeit
mehr für sie, irgendeinen Platz im Himmel zu behaupten. 9
So wurde der große Drache, die alte Schlange, die 'Teufel' und 'Satan' heißt, der Verführer des ganzen Weltalls, in die irdischen Sphären geschleudert, und mit ihm wurden auch seine Engel hinabgestürzt. 10
Und ich hörte eine gewaltige Stimme im Himmel rufen: "Jetzt ist erschienen das Heil, die Macht und die Herrschaft unseres Gottes und die Gewalt seines Gesalbten. Denn gestürzt ist der Ankläger unserer Brüder, der sie Tag und Nacht vor Gott verklagte.
11
Diese haben durch das Blut des Lammes und durch das Zeugnis, das sie für die Wahrheit ablegten, den Sieg über ihn davongetragen. Sie liebten ihr Leben nicht so, dass sie nicht bereit gewesen wären, für die Wahrheit zu sterben.
12 Darum jubelt, ihr Himmel und ihr alle, die ihr darin wohnt! Wehe aber dir, Erde, und dir, o Meer! Denn der Teufel ist nun zu euch hinabgekommen, voll des Grimmes; denn er weiß, dass seine Zeit bald abgelaufen
ist." 13 Als sich nun der Drache auf die Erde geworfen sah, verfolgte er die Frau, die den Knaben geboren hatte. 14
Da wurden der Frau zwei Flügel des großen Adlers gegeben, um in die Wüste an ihre Stätte zu fliegen, wo sie fern von dem Auge der Schlange ein Jahr und zwei Jahre und ein halbes Jahr gepflegt wird. 15
Da spie die Schlange Wasser hinter der Frau her wie einen Strom, um sie mit diesem Strom hinweg zu schwemmen. 16
Doch die Erde kam der Frau zu Hilfe, indem sie ihren Mund auftat und den Strom hinuntertrank, den der Drache aus seinem Rachen ausgespieen hatte. 17
Da geriet der Drache über die Frau in Wut und machte sich daran, Krieg mit den übrigen ihrer Nachkommenschaft zu führen, - jener Nachkommenschaft, welche die Gebote Got-tes hält und Zeugnis für Jesus ablegt. 18
Dann wurde ich an den Strand des Meeres gestellt. Kapitel 13 1 Da sah ich aus dem Meer ein Tier aufsteigen. Es hatte zehn Hörner und sieben Köpfe, auf seinen Hörnern zehn Kronen und auf seinen
Köpfen gotteslästerliche Namen. 2 Das Tier, das ich sah, glich einem Panther. Seine Tatzen waren die eines Bären und sein Maul wie der Rachen eines Löwen. Der Drache gab ihm seine Macht, seinen Thron und große Gewalt.
3 Einer seiner Köpfe schien mir tödlich verwundet zu sein; doch die Wunde, die den Tod herbeizuführen drohte, wurde wieder geheilt. Die ganze Welt schaute voll Bewunderung auf das Tier. 4
Man erwies dem Drachen die größte Verehrung, weil er dem Tier diese Gewalt verliehen hatte. Auch dem Tier selbst erwies man dieselbe Ehre und sprach: "Wer ist dem Tiere gleich und wer kann den Kampf mit ihm aufnehmen?"
5 Dem Tier wurde die Fähigkeit zuteil, mit seinem Maul hochfahrende Dinge und Lästerworte zu reden. Man erlaubte ihm, dies zweiundvierzig Monate lang zu tun. 6
Es öffnete sein Maul zu Lästerungen, die es gegen den Namen und das Heiligtum Gottes ausstieß, sowie gegen die, welche in dem himmlischen Heiligtum wohnen. 7
Auch wurde ihm die Möglichkeit gegeben gegen die Gottgläubigen den Kampf aufzunehmen und sie zu besiegen. Es wurde ihm Macht verliehen über alle Stämme und Völker, Sprachen und Nationen. 8
Von den Bewohnern der Erde werden ihm alle diejenigen ihre Verehrung zollen, deren Namen nicht im Lebensbuch des Lammes eingetragen sind, - jenes Lammes, das sich seit Grundlegung der Welt als Schlachtopfer bereitgestellt hatte.
9 Wer ein Ohr dafür hat, der höre: Wer andere in Gefangenschaft führt, muss selbst in Gefangenschaft wandern. 10
Wer mit dem Schwert tötet, muss selbst durch das Schwert umkommen. Hier denke an die Standhaftigkeit und die Glaubenstreue der wahren Gottesverehrer. 11
Nun sah ich ein anderes Tier von der Erde sich erheben. Es hatte zwei Hörner wie ein Widder, redete jedoch wie ein Drache. 12
Es übt die ganze Macht des ersten Tieres vor dessen Augen aus und bringt die Bewohner der Erde dazu, das erste Tier zu verehren, dessen tödliche Wunde geheilt worden war. 13
Auch vollführt es große Zeichen; es ist sogar imstande, vor den Augen der Menschen Feuer vom Himmel herab zu holen. 14
Durch solche Zeichen, die es vor den Augen des ersten Tieres zu tun vermag, führt es die Bewohner der Erde auf Irrwege und veranlasst sie, dem ersten Tier ein Bildnis zu errichten, nämlich dem Tiere, das die Schwertwunde an sich trug und wieder zum Leben kam.
15
Es wurde ihm die Macht gegeben, dem Bilde des ersten Tieres einen Geist zu verleihen, so dass das Bild des Tieres sprach. Es erreichte es, dass alle die, welche dem Bilde nicht ihre Verehrung zollten, umgebracht wurden. 16
Auch bringt es alle, - die Niedern und Hohen, die Reichen wie die Armen, die Freien wie die Sklaven dazu, sich ein Erkennungszeichen auf die rechte Hand oder auf die Stirne zu machen. 17 Und niemand
wird kaufen oder verkaufen können, der nicht das Erkennungszeichen an sich hat, das entweder in dem Namen des Tieres oder in der Zahl seines Namens besteht. 18 Um dies zu verstehen, ist Weisheit erforderlich. Wer das
rechte Verständnis besitzt, rechne die Zahl des Tieres aus. Die Zahl ist nämlich die eines Menschen und sie beträgt sechs-hundert-sechs-und-sechzig. Kapitel 14 1 Dann sah ich das Lamm auf dem Berge
Sion stehen. Bei ihm waren hundert-vier-und-vierzig-tausend, die seinen Namen und den Namen seines Vaters auf ihrer Stirne geschrieben hatten. 2
Ich hörte eine Stimme vom Himmel her wie das Dröhnen eines großen Wasserfalles und wie das Rollen eines gewaltigen Donners. Zugleich aber kam die Stimme, die ich hörte, mir vor, wie die Stimme von Harfensängern, die Lieder unter Harfenbegleitung singen.
3 Es klang wie ein neues Lied, das vor dem Thron und den vier Wesen und den Ältesten gesungen wurde. Niemand konnte das Lied singen außer den hundertvierundvierzigtausend, die aus der Zahl der Erdenbewohner erkauft
worden waren. 4 Diese sind es, die sich nicht mit Weibern versündigt haben, sondern keusch geblieben sind. Sie folgen dem Lamme, wohin es geht. Sie wurden aus der Menschheit als Erstlingsgabe für Gott und für
das Lamm erkauft. 5 In ihrem Munde wurde keine Falschheit gefunden; denn sie sind ohne Makel. 6
Dann sah ich einen andern Engel oben am Himmel fliegen. Er hatte eine Botschaft zu verkündigen, die für eine bestimmte Zeitperiode galt, und zwar bezog sie sich auf alle Nationen und Stämme, Sprachen und Völker. 7
Er rief mit lauter Stimme: "Fürchtet euch, Gott zu beleidigen und gebet ihm die Ehre! Denn die Stunde ist da, wo die Entscheidung fällt. Betet den an, der den Himmel und die Erde, das Meer und die Wasserquellen ins Dasein rief!"
8 Ein anderer, zweiter Engel begleitete ihn. Dieser rief: "Gefallen, ja gefallen ist das große Babylon, das alle Völker von dem Glutwein seines Götzendienstes trinken ließ!" 9
Noch ein anderer Engel folgte ihnen als dritter. Dieser rief mit lauter Stimme: "Wer dem Tier und dessen Bildnis seine Verehrung erweist und dessen Erkennungszeichen an Stirn und Hand anbringen lässt, 10
der soll von dem Zornwein Gottes zu trinken bekommen, der unvermischt im Becher seiner Strafe eingeschenkt ist. Er soll mit Feuer und Schwefel vor den Augen der Engel und des Lammes gepeinigt werden. 11
Der Rauch des Ortes ihrer Qual steigt auf von einer Zeitperiode zur andern. Die Verehrer des Tieres und seines Bildnisses und die das Zeichen seines Namens an sich tragen, finden Tag und Nacht keine Ruhe." 12
In wie ganz anderem Lichte aber steht demgegenüber die Standhaftigkeit der wahren Gottesverehrer, welche Gottes Gebote treu beobachten und festhalten an der Treue zu Jesus. - 13
Und ich hörte eine Stimme vom Himmel her, welche sprach: "Schreibe! Von nun an werden die Toten glücklich zu preisen sein, die in der Gemeinschaft mit dem Herrn aus diesem Leben scheiden. Ja, - spricht der Geist - sie werden ausruhen von ihren Bedrängnissen; denn ihre Werke begleiten sie!"
14 Da sah ich eine weiße Wolke. Auf der Wolke saß einer, der wie ein Mensch aussah. Auf seinem Haupte trug er eine goldne Krone; in seiner Hand hielt er eine scharfe Sichel. 15 Ein anderer Engel kam aus
dem Heiligtum hervor und rief dem, der auf der Wolke saß, mit lauter Stimme zu: "Lege deine Sichel an und beginne mit der Ernte! Denn die Erntezeit ist da. 16
Die Ernte der Erde ist überreif!" Nun ließ der, welcher auf der Wolke saß, seine Sichel über die Erde gehen, und die Erde wurde abgeerntet. 17
Dann trat ein anderer Engel aus dem Heiligtum des Himmels hervor. Er hatte gleichfalls eine scharfe Sichel. 18 Und noch ein Engel kam vom Altare her. Er hatte über das Feuer zu gebieten und rief dem, der die scharfe
Sichel hatte, mit lauter Stimme zu: "Lege deine scharfe Sichel an und ernte den Ertrag des Weinstockes der Erde ab! Denn seine Weintrauben sind reif geworden!" 19
Da ließ der Engel seine Sichel über die Erde mähen und erntete den Weinstock der Erde ab. Die Trauben warf er in die große Kelter des Strafgerichtes Gottes. 20
Die Kelter wurde draußen vor der Stadt getreten. Blut floss aus der Kelter hervor und stieg bis an die Zügel der Rosse, - zweihundert Meilen weit. Kapitel 15 1
Ein anderes großes und wunderbares Zeichen sah ich im Himmel. Es waren sieben Engel, welche die letzten sieben Plagen auszuführen hatten. Denn mit diesen fand die Strafe Gottes ihren Abschluss. 2
Nun sah ich etwas, das einem mit Feuer vermischten Meer von Kristall glich. Die, welche den Sieg über das Tier und sein Bildnis und über die Zahl seines Namens errungen hatten, sah ich an dem kristallenen Meere stehen. Sie hatten Harfen Gottes in der Hand.
3 Sie sangen das Lied des Mose, des Knechtes Gottes, und das Lied des Lammes. Es lautete: "Groß und wunderbar sind deine Werke, Herr Gott, Allmächtiger! Gerecht und wahrhaft sind deine Wege, du König der Völker!
4 Wer sollte sich nicht fürchten, dich zu beleidigen, und wer sollte deinen Namen nicht preisen? Denn du allein bist heilig. Ja, alle Völker werden kommen und vor dir in Anbetung niedersinken; denn deine
Schicksalswege haben sich als gerecht erwiesen!" 5 Darauf schaute ich hin und sah, wie das Heiligtum der Stiftshütte im Himmel sich öffnete 6
und die sieben Engel mit den sieben Plagen aus dem Heiligtum heraustraten. Sie waren in glänzend weiße Leinwand gekleidet und hatten um die Brust goldne Gürtel. 7
Da gab eins von den vier Wesen den sieben Engeln sieben goldne Schalen, die mit den Strafen des in alle Zukunft lebenden Gottes angefüllt waren. 8 Und das Heiligtum füllte sich mit Rauch von der Herrlichkeit Gottes
und von seiner Macht. Niemand konnte in das Heiligtum eintreten, bis die sieben Plagen der sieben Engel ihr Ende erreicht hätten. Kapitel 16 1 Nun hörte ich eine laute Stimme aus dem Tempel den
sieben Engeln zurufen: "Gehet hin und gießet die sieben Schalen der göttlichen Strafe auf die Erde aus!" 2
Da ging der erste hin und goss seine Schale auf die Erde aus. Sofort kamen äußerst bösartige Geschwüre an die Menschen, die das Erkennungszeichen des Tieres trugen und dessen Bildnis verehrten. 3
Dann goss der zweite seine Schale aus und zwar in das Meer. Da wurde das Meer zu Blut und sah aus wie das Blut von Erschlagenen; alle lebenden Wesen im Meere starben. 4
Darauf goss der dritte seine Schale in die Flüsse und Wasserquellen. Auch sie wurden zu Blut. 5 Und ich hörte den Engel der Gewässer sagen: "O Herr, du Heiliger! Du bist und warst stets gerecht, wenn du solche
Strafurteile fälltest. 6 Denn Blut von Heiligen und Propheten haben die Schuldigen vergossen; dafür hast du auch ihnen Blut zu trinken gegeben. Das ist ihre verdiente Strafe." 7
Und ich hörte den Engel des Altares sagen: "Ja, allmächtiger Herr und Gott, deine Strafurteile gründen sich auf Wahrheit und entsprechen der Gerechtigkeit." 8 Nun goss der vierte Engel seine Schale auf
die Sonne aus. Da wurde ihr die Kraft gegeben, die Menschen durch Feuerglut zu vernichten. 9 Und die Menschen wurden von einer gewaltigen Hitzewelle verzehrt und starben mit einem Fluch gegen den Gott auf ihren
Lippen, der die Macht hat, solche Plage zu senden, - anstatt sich zu bekehren und Ihn als ihren Gott anzuerkennen. 10
Der fünfte Engel goss seine Schale auf den Thron des Tieres aus. Da würde dessen Reich verfinstert. Die Menschen zerbissen sich die Zungen vor Schmerz, fuhren jedoch fort, 11
den Gott des Himmels zu lästern wegen der ihnen zugefügten Qual und wegen der Geschwüre an ihrem Leibe, und sie ließen nicht ab von ihrem bösen Lebenswandel. 12 Hierauf goss der sechste Engel seine Schale auf den
großen Fluss Euphrat aus. Da trocknete sein Wasser aus, damit den Königen, die vom Osten her heranzogen, der Weg offen stände. 13
Und ich sah aus dem Maul des Drachen und aus dem Maul des Tieres und aus dem Mundes des Lügenpropheten drei unreine Geister in der Gestalt von Fröschen hervorkommen. 14
Sie sind nämlich Geister von Teufeln, die wunderbare Zeichen hervorbringen können. Sie ziehen aus und bemächtigen sich der Könige der ganzen Erde, um sie zum gemeinsamen Kampfe an jenem großen Tage zu veranlassen, an dem der allmächtige Gott gegen sie auftritt.
15
Siehe, Gott kommt dann unerwartet wie ein Dieb. Glücklich zu preisen ist darum, wer da wacht und seine Kleider bereit hält, damit er nicht nackt einher zu gehen braucht und die Leute seine Schande nicht zu sehen bekommen. -
16 Und jene Teufel sammelten die Könige an einem Platze, der auf Hebräisch 'Harmagedon' heißt. 17 Nun goss der siebente Engel seine Schale in die Luft aus. Da erscholl eine laute Stimme aus dem himmlischen
Tempel vom Throne her und rief: "Es ist vollbracht!" 18 Es folgten Blitze, begleitet von Rufen und Donnerschlägen. Ein gewaltiges Erdbeben entstand, wie noch keins gewesen war, seit es Menschen auf der Erde
gegeben hat - so stark und furchtbar war dieses Erdbeben. 19
Dadurch fiel das große Staatsgebiet auseinander, und es bildeten sich drei Teile. Die Städte der Ungläubigen stürzten ein. Gott vergaß dabei nicht, dem großen Reiche Babylon den Becher des Glutweines seiner Strafe zu reichen.
20 Jede Insel verschwand, und Berge waren nicht mehr zu finden. 21
Ein gewaltiger Hagel mit pfundschweren Stücken fiel vom Himmel auf die Menschen hernieder. Diese aber lästerten Gott wegen der Hagelplage; denn eine solche Plage ist entsetzlich. Kapitel 17 1
Hierauf kam einer von den sieben Engeln, welche die sieben Schalen hatten, zu mir und sprach: "Komm, ich will dir das Strafgericht zeigen, das an der großen Buhlerin vollzogen wird, die an den vielen Wassern thront, 2
und mit der die Könige der Erde buhlten, und an deren Unzuchtswein die Bewohner der Erde sich berauschten!" 3
Da löste sich mein Geist vom Körper, und der Engel führte mich in eine Wüste. Dort sah ich ein Weib auf einem scharlachroten Tiere sitzen. Dieses Tier war mit gotteslästerlichen Namen über und über bedeckt und hatte sieben Köpfe und zehn Hörner.
4
Das Weib war in Purpur und Scharlach gekleidet und mit Gold, Edelsteinen und Perlen reich. geschmückt. In seiner Hand hielt es einen goldnen Becher, der mit götzendienerischen Gräuel und dem Schmutz der Buhlerei der ganzen Erde angefüllt war.
5 Auf seiner Stirne stand ein Name geschrieben, dessen Bedeutung ein Geheimnis ist. Er lautete: "Babylon die Große - die Mutter der Buhlerinnen und der Gräuel der ganzen Erde." 6
Ich sah das Weib trunken vom Blut der Gottestreuen und vom Blut der Zeugen Jesu. Beim Anblick des Weibes geriet ich in großes Staunen. 7
Da wandte sich der Engel mit den Worten an mich: "Warum bist du so erstaunt? Ich will dir Aufschluss geben über das geheimnisvolle Weib und über das Tier, auf dem es sitzt, und das die sieben Köpfe und die zehn Hörner hat.
8 Das Tier, das du gesehen, war schon früher einmal da, ist aber jetzt nicht mehr zu sehen. Doch wird es wieder aus dem Abgrund emporsteigen und sich auch wieder an den Ort der Verdammnis zurückziehen. Jene Bewohner der
Erde, deren Namen nicht verzeichnet stehen in dem Buche des Lebens, das seit Grundlegung des Weltalls geführt wird, werden sich wundern, wenn sie sehen, dass das Tier einmal da war, dann verschwand und dann wieder erscheint. 9
Hier muss Verstand mit Weisheit gepaart sein um dies verstehen zu können. Die sieben Köpfe sind die sieben Hügel, auf denen das Weib thront. Sie bedeuten zugleich sieben Könige. 10
Fünf von ihnen stürzten in den Abgrund. Einer ist noch hier, und der andere ist noch nicht gekommen. Und wenn dieser kommt, dann soll er nur kurze Zeit bleiben. 11 Das Tier, das früher schon einmal da war, jetzt aber
verschwunden ist, ist selbst der achte König, gehört jedoch trotzdem zu den sieben und sinkt wieder in die Verdammnis. - 12
Die zehn Hörner, die du sahest, sind zehn Könige, welche die Herrschaft noch nicht empfangen haben. Doch erlangen sie königliche Macht zu gleicher Zeit mit dem Tiere, aber nur für eine Stunde. 13
Sie haben alle die gleiche Gesinnung und stellen alle Mittel ihrer Macht dem Tiere zur Verfügung. 14
Sie werden gegen das Lamm in den Kampf ziehen, aber das Lamm wird sie besiegen. Denn das Lamm ist der Herr der Herren und der König der Könige. Seine Kampfgenossen sind eigens dazu berufen und ausgesucht und gehören zu seinen Getreuen."
15 Dann fuhr der Engel fort: "Die Wasser, an denen du die Buhlerin thronen sahest, sind Völkerschaften, Nationen und Sprachen. 16
Und die zehn Hörner, die du erblicktest, werden im Verein mit dem Tiere die Buhlerin hassen, werden sie berauben und ausplündern und sie nackt ausziehen, werden dann ihr Fleisch verzehren und sie selbst im Feuer verbrennen.
17 Denn Gott hat ihnen den Gedanken eingegeben, seinen eigenen Ratschluss auszuführen und zu diesem Zwecke sich einmütig zu entschließen, ihre Machtmittel so lange dem Tiere zur Verfügung zu stellen, bis die Aussprüche
Gottes erfüllt sind. 18 Das Weib, das du sahest, ist die große Machtorganisation, welche die Herrschaft über die Könige der Erde besitzt." Kapitel 18 1
Darauf sah ich einen andern Engel vom Himmel herabkommen. Er hatte eine gewaltige Kraft, und die Erde wurde von seinem Glanz hell erleuchtet. 2
Er rief mit mächtiger Stimme: "Gefallen, gefallen ist Babylon - die Große. Sie wurde zu einer Wohnstätte von Teufeln und zu einer Garnison aller unreinen Geister und zu einem Sammelplatz aller schmutzigen und ekelhaften Tiere.
3 Denn vom Glutwein ihrer Unzucht haben alle Ungläubigen getrunken. Die Könige der Erde buhlten mit ihr, und die Kaufleute der Erde wurden durch ihre maßlose Üppigkeit reich." 4
Eine andere Stimme hörte ich vom Himmel her rufen: "Entferne dich von ihr, mein Volk, damit du an ihren Sünden nicht mitschuldig und von den Plagen nicht betroffen wirst, mit der sie heimgesucht wird. 5 Ihre
Sünden haben sich ja himmelhoch aufgetürmt, und Gott verlor ihre Freveltaten nicht aus dem Gedächtnis. 6
Zahlet ihr heim, was sie euch angetan und gebet ihr doppelt zurück, was sie euch zugefügt. Den Giftbecher, den sie für euch gemischt hat, den mischt zweimal für sie. 7
In dem Maße, wie sie sich in eitler Ruhmsucht und Schwelgerei überhoben hat, in demselben Maße messt ihr Qual und Leid zu. Weil sie in ihrem Herzen denkt: "Ich throne hier als Königin und bin keine Witwe und werde niemals Trauer erleben" -
8 darum sollen die für sie bestimmten Plagen an einem und demselben Tage über sie hereinbrechen. Es sollen kommen Tod, Trauer und Hungersnot, und schließlich soll sie ganz im Feuer brennen. Denn Gott der Herr, der
dieses Urteil über sie gesprochen hat, ist stark genug, es zu vollstrecken. 9
Die Könige der Erde werden dann um sie weinen und wehklagen, wenn sie den Rauch von ihrem Brande sehen. Sie pflegten ja mit ihr zu buhlen und zu schwelgen. 10 Von ferne werden sie stehen bleiben aus Furcht, es möchte
ihre Strafe auch sie treffen. Sie werden in die Klageworte ausbrechen: "Wehe, wehe, du große Stadt - du Babylon - du starke Stadt! In einer einzigen Stunde ist das Strafgericht über dich hereingebrochen." - 11
Auch die Kaufleute der Erde weinen und trauern um sie, weil jetzt keiner mehr ihre Waren kauft: 12
Gold- und Silberwaren, Edelsteine und Perlen, feine Leinwand und Purpur, Seide und Scharlach, all das duftende Holz vom Zitronenbaum und alle Geräte von Elfenbein, sowie allerlei Geräte aus kostbarem Holz, aus Erz, Eisen und Marmor;
13 auch Zimt und Salbe, Räucherwerk, Myrrhe und Weihrauch, Wein und Öl, Feinmehl und Weizen, Zugvieh und Schafe, Pferde und Wagen, leibliche und geistige Sklaven. 14
Auch das Obst, wonach du verlangtest, ist dir für immer genommen. Aller Glanz und Flitter ist dir verloren gegangen und wird gewiss nicht mehr zu finden sein. 15
Die Kaufleute, die mit diesen Dingen Handel treiben und an ihr reich geworden waren, werden aus Furcht vor ihrer Strafe weinend und trauernd von ferne stehen bleiben 16
und ausrufen: "Wehe, wehe, du Stadt, du große! Die du dich in feine Leinwand, in Purpur und Scharlach kleidetest und mit Gold, Edelsteinen und Perlen reich geschmückt warst! 17 Ach, dass eine einzige Stunde
diesen großen Reichtum vernichtet hat!" Und alle Steuerleute und alle Küstenfahrer, das Schiffsvolk und alle, die auf dem Meere zu tun hatten, standen von ferne, 18 und als sie den Rauch von ihrem Brande sahen,
riefen sie laut aus: "Wo ist eine Stadt so groß wie diese?" 19
Sie warfen sich Staub aufs Haupt und riefen unter Weinen und Wehklagen: "Wehe, wehe, du große Stadt, in der alle, die Schiffe auf dem Meer hatten, von ihrem Wohlstand reich geworden sind! In einer einzigen Stunde ist sie verödet!" -
20 Freue dich über sie, o Himmel! Ihr Heiligen, ihr Apostel und Propheten, freuet euch! Denn Gott hat an ihr das Strafgericht vollzogen, dass sie euretwegen verdient hat." 21
Da hob ein starker Engel einen Stein auf, der so groß war, wie ein Mühlstein und schleuderte ihn ins Meer mit den Worten: "So soll mit gewaltigem Schwung die große Stadt Babylon hingeschleudert werden und nicht mehr zu finden sein!
22
Kein Ton von Harfenspielern und Sängern, von Flöten und Trompetenbläsern soll je wieder in dir erklingen! Auch kein Künstler irgendeines Kunstfaches soll noch in deinen Mauern gefunden werden! Kein Geräusch einer Mühle soll fernerhin mehr dann gehört werden!
23
Kein Licht einer Lampe soll mehr in dir scheinen; kein Jubel eines Bräutigams und einer Braut sich darin vernehmen lassen! Denn deine Kaufleute sind die Großen der Erde gewesen, weil alle Völker durch deinen Zauberglanz verblendet wurden.
24 In dir wurde das Blut von Propheten und Gottestreuen und all derer gefunden, die auf der Erde hingemordet worden sind." Kapitel 19 1 Hierauf hörte ich einen Schall, wie der
laute Jubel einer großen Schar, die im Himmel den Ruf erschallen ließ: "Hallelujah! Das Heil, die Herrlichkeit und die Macht gehören unserm Gott! 2
Seine Strafgerichte sind auf Wahrheit gegründet und entsprechen der Gerechtigkeit! Gerichtet hat er die große Buhlerin, welche die Erde mit ihrer Unzucht ins Verderben stieß und hat das Blut seiner Knechte von ihrer Hand gefordert!"
3 Und zum zweitenmal erscholl ihr Ruf: "Hallelujah! Der Rauch von ihr steigt auf durch viele Zeitperioden hindurch!" 4
Da fielen die vierundzwanzig Ältesten und die vier Wesen nieder und brachten Gott, der auf dem Throne saß, ihre Anbetung dar mit den Worten: "Amen! Hallelujah!" 5
Und eine Stimme erscholl vom Throne her, welche rief: "Lobt unsern Gott, ihr alle seine Knechte und alle, die ihr Ehrfurcht vor ihm habet, - klein und groß!" 6
Dann hörte ich einen Schall. Es klang wie der Jubel großer Scharen und wie das Brausen vieler Wasser und wie das Rollen starker Donner, als sie riefen: "Hallelujah! Der Herr unser Gott, der Allmächtige, - er hat die Herrschaft wieder an sich genommen!
7 Lasst uns fröhlich sein und jubeln und Ihm die Ehre geben! Denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und seine Braut hat sich bereit gemacht! 8
Ihr ist verliehen worden, sich in glänzend weiße Leinwand zu kleiden!" Die Leinwand bedeutet nämlich das Wohlgefallen, das sich die Gottestreuen bei Gott erworben haben. 9
Dann sagte er zu mir: "Schreibe: Selig zu preisen sind die, welche zum Hochzeitsmahl des Lammes geladen sind!" Dann fuhr er fort: "Dies sind wahrhaftige Gottesworte." 10
Da fiel ich ihm zu Füßen, um ihn anzubeten. Er aber sagte zu mir: "Nicht doch! Ich bin ja nur ein Mitknecht von dir und deinen Brüdern, die das Zeugnis Jesu haben. Nur Gott bete an!" Das Zeugnis Jesu hat nämlich der, durch den ein Geist Gottes sich kundgibt.
11
Darauf sah ich den Himmel offen und erblickte ein weißes Ross. Auf ihm saß der Reiter, der den Namen 'der Treue und Wahrhaftige' führte; seine Strafurteile werden nach den Gesetzen der Gerechtigkeit gefällt und nach denselben Gesetzen werden sie ausgeführt.
12 Seine Augen leuchteten wie eine Feuerflamme. Auf seinem Haupte hatte er viele Kronen. Er trug Namen, die in diesen Kronen geschrieben standen. Er allein konnte sie lesen, sonst niemand. 13
Er war mit einem Mantel bekleidet, der in Blut getaucht worden war. Er hieß: 'Das Wort Gottes'. 14 Die himmlischen Heere folgten ihm auf weißen Rossen und waren in glänzend weiße Leinwand gekleidet. 15
Der Hauch seines Mundes gestaltete sich zu einem scharfen Schwert, mit dem er die Feinde Gottes überwinden soll. Er wird sie mit eisernem Stabe vor sich hertreiben, wie ein Hirt seine Herde treibt. Er ist es, der die Kelter tritt, in welcher der Glutwein der Strafgerichte des allmächtigen Gottes bereitet wird.
16 Auf der Hüftseite seines Mantels trug er den Namen geschrieben: 'König der Könige und Herr der Herren'. 17
Dann sah ich einen Engel in der Sonne stehen. Allen Vögeln, die hoch am Himmel flogen, rief er mit lauter Stimme zu: "Kommt hierher! Sammelt euch zu einem großen Mahl Gottes! 18
Ihr sollt Fleisch fressen von Königen, Fleisch von Heerführern, Fleisch von Mächtigen, Fleisch von Rossen und ihren Reitern, Fleisch von Leuten aller Art, von Freien und Sklaven, von Kleinen und Großen!" 19
Dann sah ich das Tier und die Könige der Erde an der Spitze ihrer Heere versammelt, um dem, der auf dem weißen Rosse saß und dessen Heer eine Schlacht zu liefern. 20
In dieser Schlacht wurde das Tier überwältigt und mit ihm der Lügenprophet, der vor dem Tiere die Wunderzeichen gewirkt und diejenigen verführt hatte, die das Erkennungszeichen des Tieres an sich angebracht und dessen Bild angebetet hatten. Beide wurden lebend in den Feuersee geworfen, der von Schwefel brennt.
21 Die übrigen wurden von dem Schwert getötet, das aus dem Munde des Reiters auf dem weißen Ross hervorkam; und alle Vögel sättigten sich an dem Fleisch der Gefallenen. Kapitel 20 1
Nun sah ich einen Engel vom Himmel herabkommen, der den Schlüssel zur Unterwelt und eine große Kette in seiner Hand hatte. 2
Er ergriff den Drachen - die alte Schlange - nämlich den Teufel oder Satan, band ihn auf tausend Jahre, 3
warf ihn in die Unterwelt, verschloss den Eingang über ihm und versiegelte den Eingang, damit er die Völker nicht mehr verführen könne, bis die tausend Jahre zu Ende wären. Danach muss er auf kurze Zeit wieder losgelassen werden.
4 Dann sah ich den Thronsessel, auf denen Richter Platz nahmen. Ihnen wurde die Gerichtsbarkeit übertragen. Ferner sah ich die Seelen derer, die wegen ihres Zeugnisses für Jesus und um des Wortes Gottes willen
hingerichtet worden waren. Sie hatten das Tier und sein Bild nicht angebetet und das Erkennungszeichen des Tieres an Stirn und Hand nicht angebracht. Sie alle empfingen nun das geistige Leben und herrschten mit Christus die tausend
Jahre hindurch. 5 Doch der Rest der geistig Toten kam bis zum Ablauf der tausend Jahre nicht zum geistigen Leben. Das ist die erste geistige Auferstehung. 6
Glücklich zu preisen und heilig ist der, welcher an der ersten Auferstehung teilnehmen kann; über solche übt der Todesfürst nicht zum zweitenmal mehr seine Macht aus; sie werden vielmehr Priester Gottes und Christi sein und während der tausend Jahre als Könige mit ihm herrschen.
7 Sobald die tausend Jahre zu Ende sind, wird der Satan aus seinem Gefängnis wieder freigelassen; 8 er wird sich aufmachen und die Völker bis zu den vier Enden der Erde verführen - den Gog und den
Magog - und sie zum Kampfe sammeln. Ihre Zahl ist groß wie der Sand am Meere. 9
Sie zogen dann auf die Hochebene der Erde hinauf und umzingelten das Heerlager der Gottestreuen und die geliebte Stadt. Da fiel Feuer vom Himmel herab und verzehrte sie. 10
Ihr Verführer, der Teufel, wurde in den See von Feuer und Schwefel geworfen, in dem sich auch das Tier und der Lügenprophet befinden. Dort werden sie Tag und Nacht gepeinigt werden bis in die fernsten Zeitperioden hinein.
11 Dann sah ich einen großen weißen Thron und den, der darauf saß. Vor seinem Angesichte floh die Erde und der irdische Himmel, und es fand sich keine Stätte mehr für sie. 12 Hierauf sah ich die Toten, groß
und klein, vor dem Throne stehen. Bücher wurden aufgeschlagen; dann wurde noch ein anderes Buch geöffnet, das die Bezeichnung 'Buch des Lebens' führt. Und die geistig Toten wurden auf Grund der Werke gerichtet, die in den Büchern
aufgezeichnet waren. 13
Und das Meer hatte seine Toten herausgeben müssen, die es in sich barg; der Todes-Fürst und das Totenreich hatten ihre Toten herausgegeben, und jeder Tote wurde nun nach seinen Werken gerichtet. 14
Der Todesfürst und seine Untertanen wurden in den Feuersee geworfen. So kamen sie wiederum an den Platz der geistig Toten, - in den Feuersee. 15
Und jeder, dessen Namen nicht im Buch des Lebens verzeichnet stand, wurde in den Feuersee geworfen. Kapitel 21 1
Nun sah ich einen neuen Himmel und eine neue Erde. Denn der vorige Himmel und die vorige Erde waren vergangen. Auch das Meer war nicht mehr da. 2
Hierauf erblickte ich die heilige Stadt. Sie kam vom Himmel herab, von Gott her und glich einer Braut, die sich zur Vermählung mit ihrem Bräutigam geschmückt hat. 3
Gleichzeitig hörte ich eine laute Stimme vom Throne her rufen: "Das ist die Wohnstätte Gottes unter den Menschen! Er wird unter ihnen wohnen; sie werden sein Volk sein, 4
und Gott selbst wird unter ihnen sein! Abwischen wird er alle Tränen von ihren Augen! Es wird keinen Tod mehr geben, kein Leid, keine Klage, keinen Schmerz; denn zum erstenmal sind alle diese Dinge endgültig vorüber!" 5
Und der, welcher auf dem Throne saß, sprach die Worte: "Siehe, ich mache alles neu!" Dann fuhr er fort: "Schreibe alles nieder! Denn auf diese Worte kannst du dich verlassen; sie sind Wahrheit." 6
Weiter sagte er zu mir: "Ich bin's - Ich, das Alpha und das Omega - der Anfang und das Ende! Dem Durstigen werde ich aus dem Wasserquell des Lebens zu trinken geben! 7
Wer den Sieg davonträgt, soll dies alles als sein Erbteil erlangen! Ich will sein Gott und er soll mein Kind sein! 8
Doch den Feiglingen und Glaubenslosen, den Unreinen und Mördern, den Unzüchtigen und Giftmischern, den Götzendienern und all den Lügnern soll die verdiente Strafe in dem See zuteil werden, der von Feuer und Schwefel brennt! Das bedeutet für sie von neuem den geistigen Tod!"
9
Hierauf kam einer von den sieben Engem, welche die sieben Schalen in der Hand hielten, die mit den letzten sieben Plagen angefüllt waren und sagte zu mir: "Komm her, ich will dir die Braut, die Gattin des Lammes zeigen!"
10 Sofort löste sich mein Geist vom Körper und der Engel führte mich auf einen großen, hohen Berg und zeigte mir die heilige Stadt Jerusalem, die aus dem Himmel herabkam, von Gott her, 11 geschmückt mit
der Herrlichkeit Gottes. Ihr Lichtglanz glich dem des kostbarsten Edelsteins, dem kristallhellen Jaspis. 12
Sie hatte eine große, hohe Mauer und zwölf Tore. Über den Toren standen zwölf Engel. Auf den Toren waren Namen eingezeichnet, welche die Namen der zwölf Stämme Israels darstellten. 13
Drei Tore lagen gegen Osten, drei gegen Norden, drei gegen Süden und drei gegen Westen. 14 Die Mauer der Stadt hatte zwölf Fundamentsteine. Auf ihnen standen die Namen der zwölf Apostel des Lammes. 15
Der mit mir redete, hatte ein goldnes Rohr als Messrute. Damit sollte er die Stadt, ihre Tore und ihre Mauer ausmessen. 16
Die Stadt bildete ein Viereck, ihre Länge war so groß als ihre Breite. So maß er denn die Stadt mit seiner Messrute. Ihre Länge betrug fünfzehnhundert Meilen. Ihre Breite und Höhe hatten dasselbe Maß. 17
Dann maß er ihre Mauer. Sie betrug hundertvierundvierzig Ellen nach menschlichem Maß, und dieses Maß gebrauchte auch der Engel. 18
Das Baumaterial der Mauer bestand aus Jaspis, die Stadt selbst aus Gold, so rein wie durchsichtiges Glas. 19
Die Grundsteine der Stadtmauer waren aus allerlei Edelsteinen hergestellt. Der erste Grundstein bestand aus einem Jaspis, der zweite aus einem Saphir, der dritte aus einem Chalzedon, der vierte aus einem Smaragd, 20
der fünfte aus einem Sardonyr, der sechste aus einem Karneol, der siebente aus einem Chrysolith, der achte aus einem Beryll, der neunte aus einem Topas, der zehnte aus einem Chrysopras, der elfte aus einem Hyazinth und der zwölfte aus einem Amethyst. -
21 Die zwölf Tore waren zwölf Perlen. Jedes von ihnen bestand aus einer einzigen Perle. - Die Straßen der Stadt waren lauteres Gold, so durchsichtig wie reinstes Glas. 22
Einen Tempel sah ich nicht in ihr. Denn Gott der Herr, der Allmächtige, ist ihr Tempel, sowie das Lamm. 23
Auch bedurfte die Stadt zu ihrer Beleuchtung keiner Sonne und keines Mondes. Die Herrlichkeit Gottes spendete ihr das Licht, und ihre Leuchte war das Lamm. 24 Die Volksscharen werden im Lichte dieser Stadt
dahinziehen, und die Könige der Erde bringen ihre eigene Pracht und Herrlichkeit in sie hinein. - 25 Die Tore der Stadt werden bei Tage niemals geschlossen werden; denn eine Nacht gibt es dort nicht. - 26
Das, was den Völkern kostbar erscheint, wird man in die Stadt hinein bringen. 27
Doch nie darf etwas Unreines dorthin gelangen, keiner, der dem Götzendienst und der Lüge dient, sondern nur die, welche im Lebensbuch des Lammes verzeichnet stehen. Kapitel 22 1
Dann zeigte der Engel mir einen Wasserstrom des Lebens, klar wie Kristall. Er floss aus dem Throne Gottes und des Lammes hervor. 2
In der Mitte der Straßen der Stadt und auf beiden Seiten des Stromes standen Lebensbäume, die zwölf verschiedene Früchte tragen, und zwar jeden Monat eine besondere Frucht. Die Blätter dieser Bäume dienen zur Heilung der Völker.
3 Es wird dort auch nichts mehr geben, worauf ein Fluch lastet. Der Thron Gottes und des Lammes wird darin stehen. Gottes Knechte werden ihrem Herrn dienen 4
und sein Angesicht schauen. Sein Name wird auf ihren Stirnen geschrieben stehen. 5
Da es dort keine Nacht mehr geben wird, so hat man weder Lampenlicht noch Sonnenlicht nötig. Gott der Herr wird ihnen Licht spenden, und sie werden als Könige in alle Zukunft herrschen. 6
Dann sagte der Engel zu mir: "Auf diese Worte kannst du dich verlassen; denn sie sind die Wahrheit. Der Herr und Gott jener Geister, die durch menschliche Werkzeuge sich kundgeben, sandte auch in diesem Falle seinen Engel, um den Dienern Gottes kundzutun, was in schneller Aufeinanderfolge sich ereignen soll.
7 Siehe, ich komme bald! Glücklich zu preisen ist, wer die durch einen Geist Gottes mitgeteilten Worte dieses Buches in seinem Herzen bewahrt." 8
Ich, Johannes, bin es, der dies alles gehört und gesehen hat. Und nachdem ich es gehört und gesehen hatte, fiel ich dem Engel, der mir das alles gezeigt hatte, zu Füßen und wollte ihn anbeten. 9
Der aber sagte zu mir: "Das darfst du nicht! Denn ich bin nur ein Mitknecht von dir und deinen Brüdern, den Propheten, sowie von denen, die an den Worten dieses Buches festhalten. Nur Gott bete an!" 10
Dann fuhr der Engel fort: "Halte die von einem Geiste Gottes dir gegebenen Wahrheiten dieses Buches nicht geheim! Denn die Zeit ihrer Erfüllung ist nahe. 11
Der Sünder mag weiter sündigen, und der Schuldbeladene weiter Schuld auf sich häufen; der Gottestreue soll weiter nach dem Willen Gottes leben und der Anhänger Gottes weiter auf dem Wege zu Gott wandeln! 12
Siehe, ich komme bald und habe den Lohn, den ich zahlen will, bei mir; einem jeden will ich vergelten nach seinen Leistungen." 13
"Ich bin das Alpha und das Omega - der Erste und der Letzte - der Anfang und das Ende. 14 Glücklich zu preisen sind, die ihre Kleider waschen, um ein Anrecht an dem Baume des Lebens zu erlangen und durch die
Tore in die Stadt eintreten können." 15 "Draußen bleiben die Hunde und die Giftmischer, die Unzüchtigen und die Mörder, die Götzendiener und alle, welche die Lüge lieben und ausüben." 16
"Ich, Jesus, habe meinen Engel gesandt, um euch dies zum Besten der Gemeinden kundzutun. Ich bin die Wurzel und der Wurzelspross des Geschlechtes Davids; ich bin der helle Morgenstern." 17
"Und der Geist und die Braut sagen: Komm! Und wer es hört, soll antworten: Komm! Und wer dürstet, der soll kommen! Und wer Verlangen nach dem Wasser des Lebens trägt, möge kommen; er soll es umsonst haben." 18
"Ich bezeuge jedem, der die von einem Geiste Gottes gesprochenen Worte dieses Buches hört: Wer dem Gesagten etwas hinzufügt, dem wird Gott die Plagen hinzufügen, von denen in diesem Buche geschrieben steht. 19
Und wer von den Worten des Geistes Gottes, die in diesem Buche enthalten sind, etwas hinwegnimmt, dem wird Gott seinen Anteil am Baume des Lebens und an der heiligen Stadt wegnehmen, wovon in diesem Buche geschrieben ist."
20 "Es spricht der, welcher die Wahrheit des Inhaltes dieses Buches bezeugt: Ja, ich komme bald!" Amen! Ja, komm, Herr Jesus!
Die Gnade des Herrn Jesus Christus sei mit allen Gottestreuen! Amen!
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